Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht

von: Stacy Willingham

3.99(8,199 Bewertungen)

Claire Campbell hat Jahre damit verbracht, dem Schmerz über das Verschwinden ihrer Schwester zu entfliehen, und sich als investigative Journalistin in den hektischen Stadtalltag gestürzt. Doch als ein plötzlicher Anruf sie zurück in ihre verschlafene Heimatstadt in South Carolina zieht, kehrt sie widerwillig zurück für einen Sommer, der der Heilung dienen soll – oder zumindest der Ablenkung.

Gerade erst angekommen, nimmt Claire einen Job auf der rustikalen Galloway Farm an und stößt auf ein altes Tagebuch mit beunruhigenden Verbindungen zu ungelösten lokalen Verbrechen.

Während sie tiefer gräbt, wird Claire sowohl heimgesucht als auch besessen und riskiert dabei ihr fragiles Gefühl von Sicherheit, um Wahrheiten aufzudecken, die ihre Welt zerbrechen könnten. Ein Geheimnis durchzieht die gesamte Geschichte, mit einer üppigen, Southern-Gothic-Atmosphäre, die Sie fesselt und mitraten lässt: Wird Claire endlich herausfinden, was wirklich mit Natalie geschah?

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"Manchmal verbergen sich die dunkelsten Wahrheiten hinter den Erinnerungen, an die wir uns nicht zu erinnern wagen."

Schauen wir mal genauer hin

Der Schreibstil

Atmosphäre Spannungsdicht – Jede Szene schwingt mit einem unterschwelligen Gefühl der Unruhe, das die sonnenverwöhnte südliche Vorstadt mit Schatten verbindet, die direkt dahinter lauern. Willingham schichtet Spannung gekonnt, sodass selbst die gewöhnlichsten Momente vor Möglichkeiten vibrieren. Man ertappt sich dabei, wie man um die erzählerischen Ecken lugt, beunruhigt, aber unfähig wegzuschauen.

Prosastil Intim und messerscharf – Der Schreibstil balanciert üppige Beschreibungen mit prägnanten, präzisen Sätzen. Dialoge sprühen vor Authentizität, während innere Monologe vor Angst und Zweifel wirbeln. Willinghams Stimme ist modern, aber nie aufdringlich, wobei Emotionen knapp unter der Oberfläche brodeln. Erwarten Sie prägnante, filmische Momentaufnahmen statt langatmiger literarischer Abschweifungen.

Pacing Unerbittlich, mit strategischen Pausen – Die Geschichte schreitet stetig voran, selten mäandernd, doch Willingham weiß, wann er das Tempo drosseln muss, um den Leser in spannungsgeladenen Stillen und unbeantworteten Fragen verweilen zu lassen. Cliffhanger schließen Kapitel ab und fordern beinahe „nur noch eine Seite“, doch ruhigere Momente bauen gekonnt die Furcht vor der nächsten Wendung auf.

Charakterfokus Tiefgründig-internal, psychologisch motiviert – Charaktere sind chaotisch, fehlerhaft und schmerzlich real—insbesondere der Protagonist, dessen Ängste und Obsessionen die Erzählung prägen. Willingham dringt unter die Oberfläche, bevorzugt die Introspektion gegenüber oberflächlichen Handlungen, sodass man jeden Zweifel und jeden Verdacht direkt mit ihnen miterlebt.

Gesamtstimmung Verschlungen, klaustrophobisch und intim – Stellen Sie sich Sommerhitze vor, der man nicht entfliehen kann, Geheimnisse, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, und das Gefühl, dass Gefahr nicht nur draußen lauert – sondern in den Menschen und Orten, denen man vertraut. Willingham schafft ein Leseerlebnis, das ebenso emotional wie fesselnd ist.

Schlüsselmomente

Unheimliche Textnachrichten lösen eine Gänsehaut-Spirale aus—schon auf der ersten Seite sind Sie gefesselt Nostalgisches Küstenstadt-Flair mit einem Unterton bedrohlicher Geheimnisse Überall moralische Grauzonen—wem können Sie wirklich in diesem verworrenen Netz vertrauen? Herzklopfende Verfolgungsjagd, in der die Vergangenheit Sie buchstäblich einholt Verlust, Erinnerung und Identität kollidieren in schonungslos emotionalen Konfrontationen Verblüffende Enthüllungen schlagen ein wie Bomben—Kapitel 28 wird Ihnen den Atem rauben Eine komplexe, fehlerbehaftete Heldin, für die Sie mitfiebern werden, selbst wenn sie an sich selbst zweifelt

Zusammenfassung der Handlung

„Forget Me Not“ von Stacy Willingham entfaltet sich um das mysteriöse Verschwinden von Isabelle Drakes Ehemann, der eines Nachts spurlos verschwindet und sie fassungslos und unter polizeilicher Beobachtung zurücklässt. Auf ihrer Suche nach ihm wird Isabelle besessen von früheren Vermisstenfällen in ihrer Stadt und zieht beunruhigende Parallelen zwischen den Fällen. Während sie tiefer gräbt, wächst der Verdacht auf ihre eigene Beteiligung, und sie beginnt, sogar ihre eigenen Erinnerungen zu hinterfragen. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt, als Isabelle entdeckt, dass ihr Mann sein eigenes Verschwinden inszeniert hat, um Geheimnissen in ihrer Ehe zu entkommen, was in einer angespannten Konfrontation mündet. Der Roman endet damit, dass Isabelle, für immer verändert, gezwungen ist, ihr Leben neu aufzubauen, während sie sich mit den beunruhigenden Wahrheiten, die sie aufgedeckt hat, arrangiert.

Charakteranalyse

Isabelle Drake, unsere Protagonistin, beginnt als zerbrechliche, trauernde Frau – ihr Schmerz und ihre Verwirrung machen sie sowohl sympathisch als auch unzuverlässig als Erzählerin. Im Laufe des Buches entwickelt sich Isabelle; ihre Entschlossenheit, die Wahrheit aufzudecken, härtet sie ab und führt sie dazu, sich unbequemen Realitäten über sich selbst und ihre Ehe zu stellen. Ihr Ehemann, Ben, bleibt eine rätselhafte Präsenz – seine Motivationen werden allmählich enthüllt, während sich die Schichten ihrer Beziehung entwirren und sein Wunsch, zu fliehen, anstatt ein gemeinsames Trauma zu konfrontieren, offenbart wird. Nebenfiguren, wie der bohrende Detektiv und misstrauische Nachbarn, fungieren sowohl als Hindernisse als auch als Spiegel für Isabelles emotionales Chaos und treiben ihre Entwicklung voran.

Hauptthemen

Ein zentrales Thema in „Forget Me Not“ ist die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und wie leicht persönliche Erzählungen durch Trauma und Schuld geformt werden können – Isabelles Erinnerungen verschieben sich und verschwimmen, während sie sich ihrer Vergangenheit stellt. Willingham taucht auch tief in das Thema Vertrauen ein – nicht nur zwischen Ehepartnern, sondern innerhalb ganzer Gemeinschaften, die durch Verlust und Misstrauen erschüttert sind; Isabelles Kampf, geglaubt zu werden, spiegelt breitere Fragen der Glaubwürdigkeit und Verletzlichkeit wider. Ein weiteres starkes Motiv ist die Selbstfindung durch Widrigkeiten; Isabelle ist bei der Suche nach äußeren Wahrheiten gezwungen, sich ihren eigenen Ängsten und Geheimnissen zu stellen, was ihr letztendlich hilft, ein neues Identitätsgefühl aufzubauen.

Literarische Techniken & Stil

Willinghams Stil in „Forget Me Not“ ist atmosphärisch und intim, indem er eine enge Ich-Erzählung verwendet, um die Leser direkt in Isabelles zerrüttete Psyche zu ziehen. Der Einsatz von Rückblenden und nicht-linearer Erzählweise steigert die Spannung und lässt die Leser rätseln, was real ist und was falsch erinnert wurde. Symbolik ist durchweg verwoben – Objekte wie die Vergissmeinnicht-Blume dienen als traurige Erinnerungen an die Zerbrechlichkeit der Erinnerung und den Wunsch nach Beständigkeit angesichts des Verlusts. Das Tempo des Buches wechselt zwischen langsam brennender Introspektion und herzzerreißenden Enthüllungen, wobei Spannung und Lesererwartungen meisterhaft manipuliert werden.

Historischer/Kultureller Kontext

Der in der heutigen Zeit Amerikas angesiedelte Roman greift reale Ängste vor häuslicher Instabilität und die allgegenwärtige Faszination für True-Crime-Medien auf. Die Geschichte thematisiert subtil gesellschaftliche Einstellungen gegenüber Frauen als Opfer und Verdächtige, was die laufenden Debatten über Geschlecht, Schuld und die Meinungsbildung der Öffentlichkeit widerspiegelt. Gemeinschaftsdynamiken – wie schnell Misstrauen aufkeimen und Menschen sich gegeneinander wenden können – spiegeln den jüngsten kulturellen Fokus auf kollektive Paranoia und die Verbreitung von Fehlinformationen wider.

Kritische Bedeutung & Wirkung

„Forget Me Not“ hat seinen Platz unter populären Psychothrillern gefunden, da es sich nuanciert mit Erinnerung und Ehegeheimnissen auseinandersetzt und sich durch seine psychologische Tiefe statt nur durch Wendungen auszeichnet. Kritiker haben Willinghams Gespür gelobt, Leser in der Schwebe zu halten und emotional zu involvieren, selbst wenn sie jedes Detail hinterfragen. Die Behandlung von Trauma und unzuverlässiger Erzählung im Roman bietet fruchtbaren Boden für Diskussionen, was ihn zu einer dauerhaften Wahl für Buchclubs und literarische Studien macht, die sich auf moderne Spannungsromane konzentrieren.

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Eine vermisste Frau, quälende Erinnerungen—wo die Wahrheit sich unwiederbringlich verdreht.

Was Leser Sagen

Passt zu dir, wenn

Wenn Sie die Art von Leser sind, die aufgeht in verwinkelten Psychothrillern, wo jeder Geheimnisse hat und man nie weiß, ob man auf die richtige Fährte gelockt wird, ist Forget Me Not genau Ihr Ding. Im Ernst, wenn Sie The Woman in the Window, The Girl on the Train oder irgendetwas von Gillian Flynn geliebt haben, werden Sie dieses Buch wahrscheinlich in ein paar späten Nächten durchfliegen.

  • Besessen von unzuverlässigen Erzählern? Dann werden Sie das hier verschlingen.
  • Lieben Sie gute Familiengeheimnisse oder Geschichten über komplizierte Beziehungen? Ja, dann sind Sie hier genau richtig.
  • Mögen Sie eine düstere, fast klaustrophobische Atmosphäre und ein drückendes Gefühl des Unbehagens? Oh, dieses Buch liefert die Stimmung.

Ehrlich gesagt, das ist ein Volltreffer für Spannungsjunkies, jene, die charaktergetriebene Mysterien mögen, oder jeden, der es liebt, Hinweise zu sichten und das Ende zu erraten (nur um mehr als einmal widerlegt zu werden). Wenn Sie ein schneller Leser sind, der etwas Fesselndes sucht, das man am Stück verschlingen kann, setzen Sie es auf Ihre Liste.

Aber mal ehrlich – wenn Sie kein Fan von langsam aufbauender Spannung sind und in jedem Kapitel konstante Action brauchen, könnten Sie bei diesem hier unruhig werden. Es köchelt lieber vor sich hin, anstatt überzukochen, und baut die Spannung Stück für Stück auf. Auch, wenn Sie Geschichten mit glücklichen, sauber abgeschlossenen Enden bevorzugen, nur zur Info: Diese Geschichte neigt eher zur dunklen und unordentlichen Seite der Dinge.

Also: Thriller-Liebhaber, Fans unzuverlässiger Erzähler und alle, die Ratespiele lieben? Legen Sie los. Wenn Sie das Drama lieber überspringen und Ihre Fiktion ordentlich und leicht mögen, lassen Sie dieses vielleicht aus und versuchen Sie etwas Aufmunternderes.

Was dich erwartet

Forget Me Not von Stacy Willingham entführt Sie in das schwüle, beunruhigende Herz von Savannah, wo der Neuanfang des frisch verheirateten Paares Isabelle und Ryan Thompson nach einem schockierenden Mord in ihrem idyllischen Ferienhaus eine unerwartete Wendung nimmt. Während Misstrauen und Geheimnisse sich verdichten, muss Isabelle sich beunruhigenden Wahrheiten über ihre eigene Vergangenheit und über die Menschen, die ihr am nächsten stehen stellen. Perfekt für Fans psychologischer Thriller, ist dies eine wendungsreiche, von Paranoia getriebene Fahrt, die Sie bis zur allerletzten Seite rätseln lässt, wem Sie trauen können.

Die Hauptfiguren

  • Lucy: Die Protagonistin, deren verzweifelte Suche nach ihrer vermissten Schwester die Geschichte ins Rollen bringt. Getrieben und geplagt von einer vergangenen Tragödie, ringt sie damit, das, was sie weiß, mit dem, was sie fürchtet, in Einklang zu bringen.

  • Lily: Lucys jüngere Schwester, deren mysteriöses Verschwinden vor Jahren Lucy immer noch verfolgt. Ihre Abwesenheit ist der emotionale Anker der Erzählung und treibt das zentrale Geheimnis voran.

  • Ben Owens: Lucys standhafter Freund, der versucht, sie trotz wachsender Spannungen zu unterstützen. Seine Zuverlässigkeit und Geduld werden auf die Probe gestellt, während die Spannung der Geschichte eskaliert.

  • Detective Brody: Der Ermittler in Lilys Fall, der Empathie mit Skepsis ausbalanciert. Sein Streben nach der Wahrheit fördert Geheimnisse zutage und setzt alle Beteiligten unter Druck.

  • Eva: Lucys enge Freundin, die emotionale Unterstützung bietet, aber die Situation auch mit ihren eigenen Geheimnissen und Zweifeln verkompliziert. Ihre Loyalität wird auf die Probe gestellt, während die Ermittlungen intensiver werden.

Ähnliche Bücher

Wenn Forget Me Not Sie in Atem gehalten hat, stehen die Chancen gut, dass Sie dieselbe atemberaubende Spannung finden werden, die The Girl on the Train von Paula Hawkins zu einer Sensation machte. Beide Bücher spielen meisterhaft mit unzuverlässigen Erzählungen und sich entwirrenden Geheimnissen und ziehen Sie in den Kopf von Protagonisten, die mit verschwommenen Erinnerungen und verdrehten Realitäten ringen – perfekt für Leser, die psychologische Tiefe gepaart mit emotionaler Spannung suchen.

Fans von The Silent Patient von Alex Michaelides werden sich bei Willinghams geschickter Manipulation von Wendungen und allmählichen Enthüllungen sofort wohlfühlen. Jedes Kapitel enthüllt neue Schichten der Täuschung, was dieselbe fesselnde, zum Weiterlesen anregende Struktur widerspiegelt, in der jede Figur etwas Entscheidendes verbergen könnte. Sie werden Motive und Loyalitäten bis zu den letzten Zeilen infrage stellen.

Visuell erinnert die eindringliche Atmosphäre und die unterschwelligen Verdachtsmomente in Forget Me Not an die fesselnde Stimmung von Big Little Lies (die HBO-Serie). Das Buch erforscht verstrickte Frauenbeziehungen, vergrabene Wahrheiten und die Gefahr, die unter makellosen Oberflächen lauert – ähnlich den saftigen Geheimnissen und schwelenden Ressentiments, die die Serie so sehenswert machten. Es ist die Art von Geschichte, die sich wie ein spannungsgeladener Thriller entfaltet, den man nicht aufhören kann zu verschlingen, komplett mit psychologischen Wendungen, die Sie die Unschuld jeder Figur hinterfragen lassen.

Kritiker-Ecke

Ist Vergessen möglich, wenn die Landschaft selbst sich erinnert? Vergiss mein nicht von Stacy Willingham taucht tief in die Sehnsucht nach Flucht vor einem Trauma ein – nur um zu offenbaren, dass die Vergangenheit so hartnäckig ist wie die südliche Sommerhitze. Dieser eindringliche Thriller wirft eine beunruhigende Frage auf: Wie leben wir, wenn die Geschichte – persönlich und kollektiv – in jeden Winkel unserer Gegenwart sickert?

Willinghams Handwerkskunst ist messerscharf und doch zutiefst atmosphärisch. Ihre Prosa ist sowohl flüssig als auch akribisch detailliert und fängt die träge Bedrohung der Küste South Carolinas mit der Präzision eines Malers ein („die Ranken, die sich wie die Erinnerung selbst winden: hartnäckig, verheddert, unbezähmbar“). Die Ich-Erzählung schafft sofortige Intimität: Claires Stimme ist verletzt, aber entschlossen und zieht die Leser in ihre verzehrende Besessenheit vom Tagebuch und der verschwundenen Präsenz ihrer Schwester hinein. Willingham brilliert im Spannungsaufbau durch Fragmente: Tagebucheinträge, Fetzen aufgeschnappter Dialoge, die bedrückende Stille lange vermisster Familiengespräche. Das Tempo, meist zügig und treibend, verweilt gelegentlich etwas zu lange in Claires repetitiven Grübeleien – und doch dienen diese Momente dazu, ihren verzweifelten psychischen Zustand zu unterstreichen. Die Dialoge sind besonders stark, sprühen vor beladenen Andeutungen und halb ausgesprochenen Wahrheiten, die zerbrochene Beziehungen kennzeichnen.

Im Kern ist Vergiss mein nicht eine Meditation über Erinnerung, Verlust und die verführerischen Gefahren ungelöster Trauer. Die Erzählung hinterfragt, wie Gemeinschaften unbequeme Wahrheiten – von ungelösten Verbrechen bis hin zu Generationsgeheimnissen – vertuschen, während Individuen das verinnerlichen, was die Gesellschaft nicht ansprechen will. Willingham ergründet die Last der Überlebensschuld und die verführerische Falle der Nostalgie: Galloway Farm ist sowohl Zufluchtsort als auch Falle, ein Ort, der den Abschluss verweigert, selbst wenn er Flucht verspricht. Fragen nach Gerechtigkeit, Mittäterschaft und den Geschichten, die Frauen erben, pulsieren unter der Oberfläche und resonieren mit der Aufarbeitung vergangener Ungerechtigkeiten in unserem kulturellen Moment.

Die feministischen Untertöne des Romans werden lebendig durch die Darstellung weiblicher Freundschaft, Mutterschaft und der Art und Weise, wie der Schmerz von Frauen durch die Maschinerie offizieller Ermittlungen an den Rand gedrängt wird. Willingham ringt gekonnt mit Themen wie Erbe und Identität – wie das Land, der Körper und die Erinnerung sich weigern, ihre Geheimnisse preiszugeben. Für zeitgenössische Leser ist dies eine zeitgemäße Erinnerung daran, wie leicht Frauengeschichten abgetan, umgeschrieben oder einfach ignoriert werden können.

Im überfüllten Feld der Southern-Gothic-Thriller hinterlässt Willingham eine unverwechselbare Spur, baut auf ihrem Ruf von A Flicker in the Dark auf und vertieft gleichzeitig ihr Engagement für gotische Südstaatenmotive – eine Region, die von dem, was ungesagt bleibt, heimgesucht wird. Fans von Megan Miranda oder Laura McHugh werden Willinghams Gabe für den Ort als Charakter sofort erkennen, aber ihre besondere Mischung aus emotionaler Unmittelbarkeit und moralischer Ambiguität ist einzigartig ihre eigene.

Vergiss mein nicht ist nicht makellos: Die innere Spirale der Protagonistin kann klaustrophobisch werden, und einige Plotentwicklungen strapazieren die Glaubwürdigkeit. Doch seine atmosphärische Kraft und die vehemente emotionale Ehrlichkeit lassen es herausragen. Willingham verweigert einfache Antworten und lädt die Leser ein, in den unbehaglichen Räumen zu verweilen, wo Erinnerung und Geheimnis kollidieren. Ein Muss für Liebhaber von immersivem, langsam brennendem Suspense, der Sie hinterfragen lässt, was Sie glauben zu wissen – über die Vergangenheit, die Menschen, die Sie lieben, und sich selbst.

Was andere sagen

C. Krüger

Wirklich, mitten in diesem narrativen Labyrinth, hat mich der plötzliche Perspektivwechsel auf Seite 143 völlig aus der Bahn geworfen – als ob ein Stammtisch plötzlich über Schuld und Erinnerung debattiert, ohne je zur Lösung zu kommen.

F. Winter

Man fragt sich unwillkürlich, ob Willingham überhaupt je einen Stammtisch besucht hat, denn das Chaos, das Lucy in „Forget Me Not“ entfesselt, erinnert an die Zerrissenheit zwischen Ost und West, zwischen Schuld und Sehnsucht nach Ordnung – und raubte mir den Schlaf.

K. Burkhardt

Beginnen wir mit der Frage der Wahrhaftigkeit: Forget Me Not ist kein Roman, den man sonntags beim Kaffee und Kuchen mit der Familie empfiehlt, zu viel Zerrissenheit, zu viel aufgewühlte Vergangenheit, wie sie selbst nach der Wende noch an Stammtischen wabert. Aber Maddie – diese Figur verfolgt mich. Ihre Schuld, ihre innere Unruhe, fast wie Nachwirkungen unserer eigenen kollektiven Verantwortung, bleibt haften wie der Duft von kaltem Rauch im alten Plattenbau. Willingham versteht es, Heimatverlust und Identitätskrise so zu verweben,

A. Henkel

Vergisst man je die Szene, in der Isabelle mitten im Regen an ihre verlorene Kindheit denkt? Dieser Moment, so durchtränkt von Erinnerungsarbeit, evoziert fast die gesamtdeutsche Vergangenheitsbewältigung – und erinnert daran, wie das Private stets politisch bleibt.

S. Krüger

Beginnen wir mit der Frage nach Schuld und Erinnerung, wie sie Willingham durch die Figur der Blue inszeniert: Sie verfolgt mich, weil sie nicht nur Opfer, sondern auch Spiegel unserer post-reunifikatorischen Zerrissenheit ist. Kaum ein Krimi hat mich so an Bölls radikale Wahrhaftigkeit erinnert.

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Lokale Sicht

Warum Es Wichtig Ist

Forget Me Not von Stacy Willingham wirkt besonders fesselnd, wenn man es durch die Brille der amerikanischen Kultur betrachtet. Hier sind die Gründe:

  • Themen wie Erinnerung, Trauma und Identität finden tiefe Resonanz in einem Land, das von Bewegungen wie #MeToo und einem wachsenden Bewusstsein für psychische Gesundheit geprägt ist. Das Gefühl, niemandem trauen zu können, spiegelt nationale Debatten über Wahrheit und die Unzuverlässigkeit von Erscheinungen im digitalen Zeitalter wider.

  • Amerikaner – mit ihrer starken Betonung des Individualismus – identifizieren sich oft mit Figuren, die mit ihrer Vergangenheit ringen und gleichzeitig nach Selbstneuerfindung streben. Die Erkundung verborgener Traumata im Buch erinnert an kollektive Auseinandersetzungen mit nationalen Tragödien und persönlichen Geschichten.

  • Der rasante Stil eines Psychothrillers passt perfekt zur amerikanischen Vorliebe für Spannung und True Crime – man denke an Domestic Noir à la Gillian Flynn. Die Vorstadtparanoia ist vertraut und spiegelt Ängste wider, was unter der „normalen“ Oberfläche des Alltags lauert.

  • Die Geschichte nimmt amerikanische literarische Traditionen von unzuverlässigen Erzählern und häuslicher Spannung auf und unterläuft sie zugleich, indem sie die Leser herausfordert, zu hinterfragen, was real ist und was vergessen wurde – ein wiederkehrendes Thema im amerikanischen Geschichtenerzählen.

Alles in allem trifft Forget Me Not genau den kulturellen Nerv, wodurch sich seine Wendungen und Ungewissheiten unwiderstehlich nah anfühlen.

Zum Nachdenken

Bemerkenswerte Leistung:

  • Forget Me Not von Stacy Willingham wurde schnell zu einem USA Today-Bestseller und erntete weitreichendes Lob für seine fesselnde Erzählweise und wendungsreiche psychologische Spannung. Es wurde zudem von Thriller-Fans für seinen Pageturner-Reiz gelobt, was Willinghams wachsenden Ruf im Krimi-Genre festigte.

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