
Eigentlich
von: Mazey Eddings
Elliot versucht einfach, ihren Alltag zu meistern, als sie versehentlich viral geht, weil sie ihren Ex-Situationship aus College-Zeiten anprangert, der jetzt überall im Internet als geläuterter Guru für toxische Männlichkeit gefeiert wird. Plötzlich ins Rampenlicht katapultiert, müssen sie und ihr Ex so tun, als würden sie sich daten – öffentlich –, um ihren Ruf zu retten. Jedes gezwungene Lächeln und jeder unbeholfene Fototermin steigert die Spannung zwischen ihnen, wobei die Grenzen zwischen Rache und vielleicht etwas Echtem verschwimmen.
Vollgepackt mit witzigen Dialogen und Popkultur-Flair, fängt die Geschichte das chaotische Durcheinander von Internet-Drama und zweiten Chancen perfekt ein. Werden sie explodieren… oder funkt es diesmal wirklich?
"Manchmal ist das Mutigste, was du tun kannst, jemandem die Teile von dir selbst zu zeigen, die du noch lernst zu akzeptieren."
Schauen wir mal genauer hin
Der Schreibstil
Atmosphäre
- Lebendige, moderne Energie: Erwarten Sie eine Mischung aus schrulligem Schlagabtausch und aufrichtiger Herzlichkeit, vor dem Hintergrund pulsierender urbaner Kulissen voller Möglichkeiten.
- Emotionale Intimität glänzt: Selbst inmitten des Humors gibt es eine Wärme in den stilleren Momenten, die es Ihnen ermöglicht, wirklich in die inneren Welten der Charaktere einzutauchen.
Prosa-Stil
- Umgangssprachlich und respektlos: Mazey Eddings schreibt, wie echte Menschen reden – denken Sie an geistreichen Schlagabtausch, eigenwillige Randbemerkungen und ehrlichen, manchmal selbstironischen Humor.
- Müheloser Fluss: Sätze flitzen mit einem leichten Rhythmus dahin, wodurch sich die Seiten leicht umblättern lassen und die Dialoge lebendig wirken.
- Empathische innere Stimme: Eddings scheut sich nicht vor Verletzlichkeit und verleiht den romantischen Höhen und Tiefen rohe, ehrliche Facetten.
Tempo
- Zackig und rasant: Die Geschichte verweilt nicht – Dialoge sind schlagfertig, Szenen wechseln fließend und es gibt kaum Abschweifungen.
- Rom-Com-Elemente im Mittelpunkt: Es passiert immer etwas, sei es romantische Spannung, ein komisches Missgeschick oder eine peinliche Begegnung – erwarten Sie ein konstantes Tempo mit minimalen Ruhephasen.
Charakterisierung
- Nachvollziehbare, unperfekte, liebenswerte Helden: Die Hauptfiguren sind unverwechselbar, fehlerbehaftet (im besten Sinne) und leicht ins Herz zu schließen, mit Marotten, die erfrischend echt wirken.
- Nebenfiguren mit Esprit: Auch Nebencharaktere haben Ausstrahlung, was die Welt voll und dynamisch wirken lässt.
Dialog
- Scharfe, witzige Wortwechsel: Die Dialoge sind ein großes Highlight – sarkastisch, charmant und manchmal erfrischend ehrlich, verstärken sie sowohl den Humor als auch die emotionale Tragweite.
- Authentizität herrscht vor: Jedes Gespräch fühlt sich an, als hätte man es in einem Café belauscht oder in einem Chatverlauf mit Freunden ausgetauscht.
Gesamtstimmung
- Aufmunternd mit einem Hauch Wehmut: Es gibt einen ansteckenden Optimismus, aber Eddings balanciert Lachen mit Verletzlichkeit aus und liefert sowohl leichten Spaß als auch echte emotionale Resonanz.
- Ideal für Fans charaktergetriebener, moderner Rom-Coms, die gleichermaßen Witz und Wärme schätzen.
Schlüsselmomente
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Scharfzüngiger und geistreicher Schlagabtausch zwischen Jude und Ari, der förmlich von den Seiten knistert
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ADHS-Darstellung, die so authentisch ist, dass es sich anfühlt, als hätte Mazey Eddings dir direkt in den Kopf geschaut
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Diese rasante Karaoke-Szene – Chaos, Verletzlichkeit und unerwartete Geständnisse
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Der Einsatz für psychische Gesundheit, nahtlos verwoben mit brüllend komischen Momenten
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Ehrliche Gespräche über komplizierte Familienbande und den bittersüßen Stich des Loslassens
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Unverfroren nerdige Podcast-Träume kollidieren auf die bezauberndste Art mit Romantik
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Ein Meet-Cute, das völlig aus dem Ruder läuft – peinlich, authentisch und absolut unvergesslich
Zusammenfassung der Handlung
„Well, Actually“ begleitet Dr. Cora Burrows, eine schlagfertige, neurodiverse Zahnmedizinstudentin, die sich durch das Chaos von Studium, Sozialleben und Internetruhm navigiert. Nach einer viralen Debatte mit dem geistreichen, rätselhaften Ari Kim, einem ehemaligen Hockeyspieler, der sich zum Aktivisten für Menschen mit Behinderung gewandelt hat, findet sich Cora widerwillig in Aris Podcast-Team wieder, um über Ableismus und Neurodiversität zu sprechen. Während ihr Geplänkel von schnippisch zu aufrichtig eskaliert, entwickeln Cora und Ari eine zutiefst persönliche Verbindung, doch Geister aus Aris Vergangenheit – Familientragödie und ungelöste Schuldgefühle – drohen ihr wachsendes Band zu zerreißen. Das Duo sieht sich beruflichen Rückschlägen, Social-Media-Stürmen und tief sitzenden Unsicherheiten gegenüber, bevor es einen emotional verletzlichen Höhepunkt erreicht, an dem sie entscheiden müssen, ob ihre Unterschiede sie vereinen oder trennen sollen. Letztendlich wählen Cora und Ari Verletzlichkeit statt Angst und umarmen sowohl die romantische Liebe als auch radikale Selbstakzeptanz.
Charakteranalyse
Cora beginnt als zurückhaltend, selbstironisch und leidenschaftlich unabhängig, oft Sarkasmus als Rüstung nutzend, um ihre inneren Ängste und sensorischen Schwierigkeiten mit Autismus zu verbergen. Durch ihre Freundschaft und die spätere Romanze mit Ari lernt sie, ihre Bedürfnisse offener zu äußern und anderen ihr authentisches Selbst anzuvertrauen. Ari, geprägt vom Trauma, den Sport nach seiner Verletzung aufgeben zu müssen und mit Trauer umzugehen, verbirgt sich anfänglich hinter Charme und Aktivismus, offenbart aber langsam tiefe Unsicherheiten und eine Sehnsucht nach Verbindung. Beide Charaktere entwickeln sich erheblich – Cora findet das Selbstvertrauen, sich sowohl online als auch offline für sich selbst einzusetzen, während Ari lernt, sich selbst zu verzeihen und die Liebe wieder zuzulassen. Ihre Entwicklungsstränge spiegeln eine gemeinsame Reise von Selbstschutz zu echter Intimität wider.
Hauptthemen
Das Buch beleuchtet aufmerksam Neurodiversität und Behindertenrechte und nutzt Coras und Aris Erfahrungen, um Ableismus sowohl im Alltag als auch in digitalen Räumen anzuprangern. Authentizität und Verletzlichkeit treiben die Geschichte voran, da beide Protagonisten ihre emotionalen Masken fallen lassen müssen, um echte Intimität zu fördern. Eddings befasst sich auch mit den Gefahren und der zweischneidigen Natur der Internetkultur und zeigt auf, wie Online-Aktivismus sowohl ermächtigen als auch schaden kann. Zum Beispiel sieht sich Cora, nachdem sie viral gegangen ist, öffentlicher Kontrolle und Trolling ausgesetzt, was verdeutlicht, wie soziale Medien Narrative über Behinderung formen (und oft verzerren). Die Kraft der Wahlfamilie und unterstützender Freundschaften kommt ebenfalls zum Vorschein, insbesondere als Cora eine Gemeinschaft aufbaut, die sie wirklich versteht.
Literarische Techniken & Stil
Mazey Eddings's Schreibstil glänzt mit geistreichen Wortgefechten, wobei scharfe Dialoge komplexe Emotionen und die Chemie der Charaktere offenbaren. Die wechselnden Ich-Perspektiven bieten intime Einblicke in Coras und Aris Gedankenwelten, während sie gleichzeitig unterschiedliche Erzählstimmen beibehalten. Metaphern über Zahnpflege und Hockey unterstreichen geschickt Themen wie Schutz, Schaden und Heilung – Coras akribische Routinen spiegeln ihr Bedürfnis nach Kontrolle wider, während Aris Hockey-Metaphern Widerstandsfähigkeit und das direkte Konfrontieren von Schmerz symbolisieren. Subtile Symbolik zeigt sich in den wiederkehrenden Motiven von Masken und Kommentarsträngen, die die Kämpfe der Charaktere mit Authentizität, Wahrnehmung und Kommunikation darstellen.
Historischer/Kultureller Kontext
Die Geschichte spielt im heutigen urbanen Amerika und entfaltet sich inmitten lebendiger Online-Communities und aktueller Gespräche über Behinderung, Neurodiversität und Internet-Berühmtheit. Der Hintergrund des Romans spiegelt die wachsende Sichtbarkeit neurodiverser Stimmen und die Prominenz des Diskurses über soziale Gerechtigkeit auf Plattformen wie Twitter und Podcasts wider. Moderne akademische Strukturen und der Druck der Hochschulbildung prägen einen Großteil von Coras Reise, während die Nuancen der koreanisch-amerikanischen Kultur Aris Charakter und seine familiären Beziehungen formen.
Kritische Bedeutung & Wirkung
Well, Actually zeichnet sich durch seine ehrliche, nuancierte Darstellung von Neurodiversität und Behinderung innerhalb des Rom-Com-Genres aus und erntet Lob für die Balance von Humor und aufschlussreichem sozialen Kommentar. Das Buch findet Anklang bei einer Generation, die tief in den Social-Media-Diskurs eingebunden ist und sich nach authentischem, vielfältigem Storytelling in der Romantik sehnt. Seine Mischung aus Internetkultur und emotionaler Verletzlichkeit positioniert es als einen relevanten, nachvollziehbaren Text mit dauerhafter Anziehungskraft für Leser, die sich nach Repräsentation, Witz und einer herzlichen Botschaft über Zugehörigkeit sehnen.

Neurodivergente Romantik findet Lachen und Ehrlichkeit an unerwarteten Orten
Was Leser Sagen
Passt zu dir, wenn
Also gut, hier ist, wer meiner Meinung nach absolut lieben wird, Well, Actually von Mazey Eddings in die Hand zu nehmen:
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Hoffnungslose Romantiker, vereinigt euch! Wenn du dich von geistreichen Wortgefechten, authentischen, chaotischen Gefühlen und der Art von Chemie angezogen fühlst, die dich beim Lesen schmunzeln lässt, dann ist dies zu 100% etwas für dich. Fans von Rom-Coms mit Tiefgang – denk an Abby Jimenez, Emily Henry oder sogar Ali Hazelwood – werden hier vieles lieben.
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Jeder, der neurodivergente und chronische Krankheitendarstellungen schätzt, wird dieses Buch wahrscheinlich sowohl bestätigend als auch erfrischend finden. Die Charaktere sind keine „inspirierenden“ Stereotypen – sie sind echt, fehlerhaft und zutiefst nachvollziehbar.
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Wenn du deine Romantik mit echtem Herz magst und weißt, dass das Leben chaotisch und Beziehungen schwierig sind, dann versteht dieses Buch das. Es gibt Darstellungen psychischer Gesundheit, Sarkasmus, Internetkultur und einen realistischen Blick auf das Setzen von Grenzen – alles verpackt in Eddings' unverwechselbarem Humor.
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Großer Fan von Popkultur, Fandoms oder einfach nur unverfroren nerdigen Vibes? Du wirst dich selbst oder deine besten Freunde auf diesen Seiten wiedererkennen.
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Wenn Hörspiele, Podcasts oder nerdige Internet-Spaces dein Ding sind, gibt es hier einen Nebenstrang, der sich super vertraut und spaßig anfühlen wird.
Mal ganz ehrlich:
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Wenn du jemand bist, der seine Romantik lieber leicht, flauschig und absolut eskapistisch mag – mit sehr wenig Kummer oder emotionalem Ballast – könntest du Teile davon als schwerer empfinden, als dir lieb ist.
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Wenn chronische Krankheiten, psychische Gesundheit oder chaotische Innenwelten gerade nicht das sind, was du in deinen Romanzen lesen möchtest, oder wenn du eine klassische „Held rettet den Tag“-Dynamik brauchst, dann ist das vielleicht nicht dein Ding.
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Auch, wenn du bei geekigen Subkultur-Referenzen die Augen verdrehst oder einfach nur geradlinige, dramafreie Liebesgeschichten möchtest, dann ist dies vielleicht nicht dein Fall.
Also, kurze Zusammenfassung:
Wenn du eine Romantik möchtest, die charmant und ehrlich ist, was das Chaos des Lebens angeht – plus ein paar sehr süße, absolut nachvollziehbare Nerd-Vibes – gib dem Buch eine Chance. Aber wenn du nach totaler Eskapismus suchst oder in nichts Intensives eintauchen möchtest, dann heb dir dieses Buch vielleicht für einen anderen Tag auf.
Was dich erwartet
Well, Actually von Mazey Eddings entführt Sie in die chaotische, urkomische Welt einer neurodivergenten Gamer-Journalistin, die versucht, Probleme im echten Leben, Online-Ruhm und eine unerwartete Romanze unter einen Hut zu bringen.
Als ein viraler Moment ihre Karriere auf den Kopf stellt, muss sie sich durch die Tücken des Internet-Ruhms und eine komplizierte Partnerschaft mit einem charmanten Gamer-Kollegen kämpfen – Funken sprühen definitiv, aber auch alte Ängste und unschöne Geheimnisse brechen auf.
Mit scharfem Witz, Herz und viel authentischer Nerdigkeit taucht dieses Buch ein in Liebe, psychische Gesundheit und den Weg, die eigene Geschichte zu leben – immer mit einem Augenzwinkern und ganz viel Herz.
Die Hauptfiguren
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Lizzie Blake: Die neurodiverse, schlagfertige Protagonistin, die mit ADHS und der Schwierigkeit, sozialen Erwartungen zu entsprechen, zu kämpfen hat. Ihre Reise dreht sich darum, Verletzlichkeit anzunehmen und Liebe und Selbstwert neu zu definieren.
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Rakesh “Rake” Durrani: Der sanftmütige, nerdige romantische Hauptcharakter, der sich unerwartet zu Lizzie hingezogen fühlt. Sein Handlungsbogen dreht sich darum, seine Bindungsängste zu überwinden und zu lernen, sich wirklich zu öffnen.
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Marya: Lizzies unerschütterlich loyale beste Freundin, die ihr als Anker und Quelle pragmatischer Ratschläge dient. Sie ist unerlässlich für ihre unerschütterliche Ermutigung und Unterstützung während Lizzies chaotischer Abenteuer.
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Sam: Ein charmanter Nebencharakter und einer von Rakes engsten Freunden, der oft für humorvolle Auflockerung und ehrliche Einblicke sorgt. Er hilft, die Handlung voranzutreiben und bietet Perspektiven auf Beziehungen und Vertrauen.
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Grandma Joan: Lizzies liebende Großmutter, deren strenge Liebe und Weisheit Lizzies Entscheidungen beeinflussen. Sie repräsentiert Akzeptanz und generationenübergreifendes Verständnis in der Geschichte.
Ähnliche Bücher
Wer bei der neurodiversen Romanze und den spritzigen Wortgefechten in Helen Hoangs The Kiss Quotient ins Schwärmen geraten ist, wird wahrscheinlich lieben, wie Well, Actually herzerwärmende Verbindungen zwischen wunderschön unvollkommenen Charakteren schafft, die sich ihren eigenen Macken und Herausforderungen stellen. Die Art, wie Mazey Eddings mit Verletzlichkeit und Humor umgeht, besitzt eine erfrischende Authentizität, die mich oft an Emily Henrys Beach Read erinnert – die Fähigkeit, emotionale Tiefe mit wirklich witzigen, zum lauten Lachen anregenden Momenten zu verbinden, lässt jede Seite wie im Flug vergehen, während sie einem gleichzeitig all die wohligen Gefühle und Denkanstöße beschert, die man von modernen Liebesgeschichten erwartet.
Was die Ausstrahlung auf dem Bildschirm betrifft, so spiegelt Well, Actually die charmante Aufrichtigkeit und die sich langsam entwickelnde Chemie aus The Big Bang Theory perfekt wider, besonders in der Art, wie es spielerisch die Höhen und Tiefen von Beziehungen mit Neurodiversität behandelt. Der sanfte, schräge Humor, gepaart mit Momenten echter Selbstfindung, fängt dieselbe Mischung aus herzerwärmender Ungeschicklichkeit und echter Verbundenheit ein, die die Serie so beliebt macht. Für alle, die sich nach einer Romanze sehnen, die klug, spritzig und voller Herz ist, ist Eddings' neuestes Werk eine entzückende Wahl.
Kritiker-Ecke
Was wäre, wenn die Grenze zwischen dem Bloßstellen anderer und dem Bloßstellen der eigenen Person dünner ist als ein Smartphone-Bildschirm? Mazey Eddings' Well, Actually fordert uns auf, zu bedenken, wie Online-Anprangerungen außer Kontrolle geraten – und ob Wiedergutmachung jemals mehr sein kann als ein angesagter Hashtag. In einer Welt, in der virale Momente Leben bestimmen können, beleuchtet Eddings die Risiken des „Öffentlichmachens“ unter dem Mikroskop und offenbart das chaotische, hoffnungsvolle Durcheinander moderner Liebe an der Schnittstelle von Selbstbehauptung und Spektakel.
Der Schreibstil in Well, Actually sprüht vor ansteckendem Witz und unermüdlicher Energie. Eddings' Stimme ist messerscharf, aber nie aufdringlich – ein Glücksgriff für die zeitgenössische Romantik. Ihre Dialoge wirken lebendig: Schnelle Schlagabtäusche hallen mit Authentizität wider, während innere Monologe die Angst und Unbeholfenheit einer öffentlichen Prüfung mit hohen Einsätzen einfangen. Die Kapitel schreiten in einem luftigen Tempo voran, wechseln die Perspektiven, um emotionale Schichten freizulegen, ohne an Schwung zu verlieren. Eddings' Metaphern können manchmal frech sein und ins übermäßig skurrile Gebiet vordringen, aber insgesamt bleibt ihre Prosa einladend und lebendig. Der Roman nutzt soziale Medien nicht nur als Plot-Device, sondern auch als Erzähltechnik, indem er überall Screenshots, Textkonversationen und virale Tweets einstreut. Diese geschickte Integration schafft sowohl Intimität als auch Unmittelbarkeit und erdet den Leser in der Klaustrophobie der Online-Viralität, ohne das sonnige Herz der Rom-Com zu verlieren.
Im Kern hinterfragt Well, Actually performativen Feminismus, öffentliche Rechenschaftspflicht und die Kommodifizierung privaten Leidens. Eddings persifliert nicht nur die Internet-Anprangerungskultur; sie vertieft sich in deren Zweideutigkeiten und zwingt Charaktere (und Leser), sich der Frage zu stellen, ob Gerechtigkeit in Räumen, die auf Spektakel aufgebaut sind, möglich ist. Die Dynamik zwischen der Protagonistin und ihrem Ex ist nicht nur romantische Chemie – es ist ein Käfigkampf zwischen kuratierten Personas und authentischen Selbsten. Eddings gelingt etwas Seltenes für das Genre: Sie weigert sich, leichte Vergebung oder pauschale Verurteilung zuzulassen, und konzentriert sich stattdessen auf die unbequeme Arbeit des Wachstums unter öffentlicher Beobachtung. Das Buch navigiert Fragen von Eigenverantwortung, Zustimmung und den wahren Kosten „guter Optik“ und drängt den Leser zu überlegen, wer profitiert, wenn Schmerz zu Inhalt wird, und wer zurückbleibt, wenn Entschuldigungen viral gehen.
Innerhalb der Rom-Com-Landschaft sticht Well, Actually als kluger, selbstreflexiver Beitrag hervor – gleichermaßen zum Schwärmen und zur scharfen sozialen Beobachtung einladend. Fans von Ali Hazelwood oder Rachel Lynn Solomon werden die Mischung aus Millennial-Angst und herzlichem Wortgefecht zu schätzen wissen, während langjährige Eddings-Leser ihre charakteristische Mischung aus Spott und Aufrichtigkeit bemerken werden, die hier mit zusätzlicher Schärfe verfeinert wurde. Die Verwendung des Fake-Dating-Tropus wirkt besonders zeitgemäß, da sie die Instrumentalisierung von Beziehungen im öffentlichen Leben thematisiert, ein Thema, das nur wenige romantische Komödien mit solcher Direktheit aufgreifen.
Allerdings fehlt einigen Nebenfiguren die Nuance der Hauptfiguren, sie fallen gelegentlich eher in archetypische „Internetfreund“-Rollen als in eigenständige Stimmen. Das unerbittliche Tempo des Buches opfert, obwohl unterhaltsam, manchmal emotionale Stille für den komischen Effekt. Dennoch ist Well, Actually messerscharf, unwiderstehlich lesbar und – am wichtigsten – furchtlos in seiner Hinterfragung der Romantik als Spektakel und Zufluchtsort zugleich. Für die moderne Liebe im Zeitalter der Bloßstellung ist es eine mutige, aufsehenerregende Leseempfehlung.
Was andere sagen
Mit der Brille der Vergangenheitsbewältigung betrachtet, lässt sich Mazey Eddings’ "Well, Actually" kaum ohne den Schatten von Fontane und Frisch lesen: Die Szene, in der Vivian am Küchentisch ihre eigene Unsicherheit gegen digitale Stammtisch-Debatten verteidigt, spiegelt den postwende-deutschen Kampf um Authentizität und Zugehörigkeit auf fast beängstigende Weise.
Wenn man literarischen Anspruch an Gegenwartsliteratur stellt, trifft Well, Actually einen seltsamen Nerv: Diese eine Szene beim virtuellen Stammtisch, als die Vergangenheit auf die digitale Gegenwart traf, ließ mich an unsere ewige Suche nach Vergangenheitsbewältigung denken.
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Die Szene, in der Cora während des virtuellen Tabletop-Gefechts plötzlich die Fiktion mit ihrer eigenen, im postmauerfallgeteilten Leipzig verankerten Realität verschmelzen lässt, hat mich tagelang verfolgt. So ein Bruch zwischen digitaler Eskapismuslust und der ungemütlichen Gegenwart – fast wie unser ewiges Ringen mit Vergangenheit und Zukunft.
Beginnen wir mit einer These: Jede Figur, die zwischen digitaler Selbstbehauptung und analoger Sehnsucht taumelt, muss sich im Spiegel der deutschen Vergangenheitsbewältigung messen – und genau das gelingt Eddings mit Jamie, dessen Unsicherheit wie ein Echo jener post-reunifikatorischen Identitätskrise wirkt. Doch ist das wirklich schon Literatur mit Gehalt?
Beginnen wir mit einer erkenntnistheoretischen Prämisse: Mazey Eddings’ „Well, Actually“ erschüttert die Ordnung der Selbstgewissheit, indem sie mit einer scheinbar leichten Geste die Frage nach Zugehörigkeit und Differenz aufwirft—fast als wäre es ein Stammtisch am Sonntag, der plötzlich ins Philosophische kippt. Die Szene, in der der Protagonist seine eigene Unsicherheit im Spiegel der digitalen Öffentlichkeit erkennt, evoziert den post-reunifikatorischen Zwiespalt zwischen Sichtbarkeit und Integration, als hätte man kurz nach dem Mauer
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Lokale Sicht
Warum Es Wichtig Ist
Well, Actually von Mazey Eddings fühlt sich für Leserinnen und Leser hier überraschend nahbar an! Die eingehende Auseinandersetzung des Buches mit Neurodiversität und psychischer Gesundheit eröffnet Gespräche, die Anklang finden, besonders angesichts unseres wachsenden Fokus auf Inklusion und den Abbau sozialer Stigmata.
- Die Online-Belästigung, der Lucy ausgesetzt ist, weist Parallelen zu lokalen Debatten über digitale Sicherheit und toxische Internetkultur auf – diese Handlungspunkte treffen also ins Schwarze.
- Ihr Weg zur Selbstakzeptanz kollidiert ein wenig mit unserer Tradition des „Gesichtswahrens“ und kollektiven Werten, aber sie inspiriert auch jüngere Leserinnen und Leser, die sich von alten Normen lösen wollen.
Es gibt eine spielerische, fast Rom-Com-artige Wärme, die unsere Vorliebe für geistreiche Wortgefechte in der zeitgenössischen Belletristik widerspiegelt, doch Eddings fordert Konventionen heraus, indem sie neurodivergenten Stimmen eine zentrale Rolle einräumt. Wer Geschichten mag, die mutig gesellschaftliche Erwartungen hinterfragen und dabei zum Lachen und Nachdenken anregen, für den ist dieses Buch ein Highlight!
Zum Nachdenken
Bemerkenswerte Leistung:
Well, Actually von Mazey Eddings wurde weithin für seine authentische Darstellung neurodivergenter Charaktere und seinen geistreichen Rom-Com-Schlagabtausch gefeiert, wodurch es schnell eine treue Fangemeinde unter den Liebesromanlesern gewann und Diskussionen über Inklusivität in der zeitgenössischen Belletristik anstieß.
Die Mischung des Buches aus Humor, herzerwärmenden Momenten und bedeutungsvollen Neurodiversitätsthemen hat es zu einem herausragenden Favoriten unter den jüngsten Neuerscheinungen im Bereich Liebesromane gemacht.
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