
Herrschaft
von: Addie E. Citchens
Reverend Sabre Winfrey regiert Dominion, Mississippi, mit eisernem Glauben und Ehrgeiz. Sein jüngster Sohn, Wonderboy, glänzt als das Goldkind der Familie – bewundert für sein Talent, seinen Charme und sein großes Potenzial. Doch als eine verstörende Begegnung mit einem Fremden Wonderboys Welt erschüttert, beginnen die Risse in der glänzenden Oberfläche der Stadt sich zu zeigen.
Plötzlich ist Wonderboy gezwungen, seine Rolle und Identität zu hinterfragen, während der Ruf seiner Familie – und die zerbrechliche Ordnung seiner Gemeinde – auf dem Spiel stehen. Während Geheimnisse drohen, alles auf den Kopf zu stellen, müssen die Frauen, die diese Männer lieben, entscheiden, ob sie alte Muster weiterhin dulden oder sich befreien.
Erzählt mit einer zutiefst ehrlichen und vor Spannung brodelnden Stimme, erforscht Dominion die dunklen Ecken des Kleinstadtlebens mit roher Emotion und fragt: Wird jemand es wagen, die Sünden herauszufordern, die sie fesseln?
"“Wahre Stärke liegt nicht in dem, was wir erobern, sondern in dem, woran wir uns zu erinnern wagen.”"
Schauen wir mal genauer hin
Der Schreibstil
Atmosphäre Düster und eindringlich, mit einem anhaltenden Gefühl des Unbehagens Citchens tränkt jede Seite in eine feuchte, Südstaaten-Gothic-Atmosphäre – man denke an schattige Veranden, dichte Wälder und Geheimnisse, die unter der Oberfläche summen. Die Atmosphäre knistert vor Spannung, als wäre der Schauplatz selbst teils Gespenst, teils Zeuge der Kämpfe der Charaktere. Eine zeitlose, klaustrophobische Stimmung liegt über der Welt, die sie erschafft, wodurch die Geschichte sowohl intim als auch gespenstisch wirkt.
Prosastil Lyrisch, evokativ und reich an sensorischen Details Der Schreibstil ist poetisch, ohne überladen zu wirken – Sätze winden und entfalten sich, verweilen oft beim Duft von Regen oder dem Druck einer Erinnerung. Dialoge klingen authentisch, und Metaphern fügen sich nahtlos in die Erzählung ein, wodurch selbst banale Momente ein Zittern von Bedeutung erhalten. Citchens scheut sich nicht, den Leser mit Komplexität herauszufordern, verliert aber nie den Faden der emotionalen Klarheit.
Erzähltempo Bedacht, rhythmisch und von Momenten der Intensität durchsetzt Dies ist kein Buch, das eilt; stattdessen lässt es den Leser ankommen, baut langsam eine schleichende Spannung auf und gibt Raum für Reflexion. Das Erzähltempo spiegelt die schwüle Kulisse wider und bewegt sich zielgerichtet – doch wenn Enthüllungen eintreten, treiben sie die Geschichte in scharfen, unvergesslichen Schüben voran. Für Leser, die einen Roman lieben, der eher brodelt und sich entfaltet als rast, ist dieser Ansatz zutiefst befriedigend.
Dialog & Stimme Authentisch, vielschichtig und lebendig mit regionaler Sprachmelodie Die Gespräche fangen die Sprachmelodie des Mississippi ein, erdig und lebendig, geschichtet mit unausgesprochenen Geschichten und verschlüsselten Bedeutungen. Jede Charakterstimme sticht durch ihre Individualität hervor und verankert sie in Ort und Zeit. Sie besitzt ein bemerkenswertes Gespür dafür, wie Menschen wirklich sprechen – manchmal kurz angebunden und vorsichtig, manchmal ausschweifend und lyrisch.
Emotionale Resonanz Roh, intim und langsam sich entfaltend Dominion ist ein Buch, das dazu einlädt, nach und nach zu fühlen – Trauer, Sehnsucht, Trotz. Der Schreibstil scheut sich nicht, an Schmerz und Geschichte zu rühren, gibt den Lesern aber Raum, dies gemeinsam mit den Protagonisten zu verarbeiten. Auf den letzten Seiten fühlen sich die emotionalen Belohnungen vollkommen verdient an und wirken noch lange nach dem Schließen des Buches nach.
Schlüsselmomente
- Die atemberaubende Mitternachtsszene in der Kirche – wo Geheimnisse und Geister aufeinandertreffen
- Rauhe, poetische Prosa, die vor schwarzer Südstaaten-Folklore knistert
- Generationenübergreifendes Trauma, enthüllt durch eindringliche, unvergessliche Frauen
- Mama Faes Küche – ein brodelnder Kessel voller Weisheit und Warnung
- Religiöse Ekstase trifft auf schonungslosen Gesellschaftskommentar – lässt einen nicht wegschauen
- Die letzten Seiten: ein Exorzismus von Schuld und Hoffnung, den du so schnell nicht abschütteln wirst
Handlung – Zusammenfassung
- Dominion entführt uns in das turbulente Leben von Annabelle „Belle“ Jones, deren kleine Stadt in Mississippi – Tatesville – nach der Ankunft eines charismatischen Fremden, Reverend Elijah, von übernatürlichen Kräften auf den Kopf gestellt wird. Belles Entdeckung eines alten, verbotenen Textes löst eine Kettenreaktion mysteriöser, oft gewalttätiger Ereignisse aus, die tiefe Gemeinschaftsspannungen und persönliche Geheimnisse enthüllen. Während sich die übernatürlichen Vorkommnisse intensivieren, verbündet sich Belle mit ihrem engsten Freund Marlon, um die Wahrheit aufzudecken und den finsteren Reverend zu konfrontieren, der sich als Agent des Chaos und nicht als Retter entpuppt. Die Spannung steigert sich zu einem dramatischen Höhepunkt in der Kirche, wo Belle, ihren größten Ängsten gegenüberstehend, sowohl menschliche als auch übernatürliche Bedrohungen überlistet. Die Geschichte schließt damit ab, dass Belle ein neues Identitäts- und Handlungsbewusstsein entwickelt, die Stadt verändert und ihr dunkles Erbe enthüllt zurücklässt.
Charakteranalyse
- Belle beginnt als introvertierte, aufmerksame Teenagerin, die sich nach Zugehörigkeit sehnt, doch ihre Erfahrungen fördern mutiges Wachstum. Sie ist nachdenklich, loyal und von einem inneren Gerechtigkeitssinn angetrieben.
- Reverend Elijah, der Antagonist des Romans, ist fesselnd und doch bedrohlich und nutzt sein Charisma, um die Ängste und Vorurteile der Stadt zu manipulieren – er ist ein faszinierendes Porträt verdrehter Führung, die eher von Macht als von Glauben motiviert ist.
- Marlon ist Belles stabilisierende Präsenz. Er ist praktisch und unterstützend und entwickelt sich von einem vorsichtigen Zuschauer zu einem aktiven Verbündeten, der lernt, welchen Preis es hat, für das Richtige einzustehen.
- Im Laufe des Romans erleben diese Charaktere tiefgreifende Veränderungen – Belle insbesondere geht von Zögerlichkeit und Selbstzweifel zu entschlossenem Handeln und Selbstfindung über.
Wichtige Themen
- Die Gefahren von blindem Glauben und Autorität sind allgegenwärtig, da Reverend Elijahs Einfluss zeigt, wie leicht Menschen durch Angst und Charisma manipuliert werden können. Die Bereitschaft der Stadt, ohne zu hinterfragen zu folgen, spricht für die zerstörerische Kraft des Gruppendenkens.
- Identität und Handlungsfähigkeit treten hervor, während Belle gegen die Erwartungen an sie ankämpft und sowohl gegen übernatürliche Kräfte als auch gesellschaftliche Normen gleichermaßen ankämpft, um ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.
- Herrschaft und Widerstand zeigen sich nicht nur durch die übernatürlichen Kräfte des Reverends, sondern auch in den rassischen, geschlechtsspezifischen und generationenübergreifenden Spannungen innerhalb der Stadt. Belles Rebellion unterstreicht die Notwendigkeit des Widerspruchs in repressiven Umgebungen.
- Das Erbe von Trauma und Resilienz wird durch Belles Vorfahren und das kollektive Gedächtnis der Gemeinschaft lebendig, das uns daran erinnert, wie die Vergangenheit in der Gegenwart nachwirkt.
Literarische Techniken & Stil
- Addie E. Citchens schreibt mit lyrischer Intensität und mischt üppige, atmosphärische Beschreibungen mit prägnanten Dialogen, um die Hitze und Geschichte Mississippis einzufangen.
- Der Roman verwendet eine duale Struktur – wechselnd zwischen Vergangenheit und Gegenwart –, um das Geheimnis zu vertiefen und Verbindungen zwischen Generationen schrittweise zu entschlüsseln.
- Die Symbolik ist reichhaltig: Der alte Text, die Kirche und wiederkehrende Bilder von Wasser und Feuer dienen alle als starke Metaphern für Entdeckung, Zerstörung und Reinigung.
- Citchens setzt gekonnt den magischen Realismus ein, indem sie alltägliche Kämpfe mit dem Übernatürlichen vermischt, um sowohl die Spannung als auch die emotionale Tragweite zu erhöhen.
Historischer/Kultureller Kontext
- Die Geschichte spielt im ländlichen Mississippi und spiegelt das historische Erbe der Region wider: rassische Unterdrückung, religiöser Eifer und tief verwurzelte Gemeinschaftsbindungen.
- Die Erzählung spiegelt die anhaltenden Auswirkungen der Jim-Crow-Ära wider, sowie moderne Kämpfe um Identität, Geschlecht und Macht im Süden.
- Kulturelle Folklore, biblische Untertöne und lokale Traditionen prägen sowohl die Handlung als auch die zwischenmenschlichen Dynamiken und verankern das Übernatürliche in authentischer Lebenserfahrung.
Kritische Bedeutung & Wirkung
- Dominion wurde für seine ehrgeizige Mischung aus Southern Gothic, Coming-of-Age-Drama und magischem Realismus gelobt – und bietet neue Einblicke in klassische literarische Themen und aktuelle Fragen.
- Er findet starken Widerhall bei Lesern, die sich mit Fragen des Glaubens, der Macht und der persönlichen Handlungsfähigkeit auseinandersetzen, was Citchens als wichtige neue Stimme in der zeitgenössischen Südstaatenliteratur etabliert.
- Die lebendigen Charaktere, eine eindringliche Atmosphäre und eine nachdenkliche Untersuchung der Gemeinschaftsdynamik verleihen dem Roman eine nachhaltige Bedeutung für Diskussionen und literarische Studien.

Macht, Erbe und Glaube kollidieren in einem von Geheimnissen heimgesuchten Südstaaten-Erbe.
Was Leser Sagen
Passt zu dir, wenn
Wenn Sie auf Southern Gothic-Vibes mit einem Schuss magischem Realismus stehen, ist Dominion definitiv genau Ihr Ding. Dieses Buch bietet Ihnen diese düstere, atmosphärische Mississippi-Kulisse – wenn Sie also Geschichten mögen, in denen der Ort selbst zu einem Charakter wird, werden Sie es lieben.
- Sie lieben vielschichtige Familiendramen? Ja, dann ist das genau Ihr Ding. Es taucht ein in generationenübergreifende Vermächtnisse und komplizierte Beziehungen, besonders zwischen Frauen. Fans von Jesmyn Ward oder Toni Morrison werden sich hier sofort zu Hause fühlen.
- Wenn Sie sich zu übernatürlichen Elementen hingezogen fühlen, die nicht den üblichen Fantasy-Klischees entsprechen, verleiht dieses Buch Hoodoo und Ahnenmagie eine einzigartige Wendung – denken Sie weniger an Harry Potter, mehr an sumpfigen, mystischen Realismus.
- Für Leser, die eine Sprache schätzen, die nachklingt – ernsthaft, der Schreibstil ist hier stellenweise super evokativ und poetisch – werden Sie es genießen wollen, anstatt es zu überfliegen.
Aber mal ehrlich:
- Wenn Sie einen rasanten Thriller oder eine geradlinige Handlung suchen, ist Dominion vielleicht nicht Ihr Ding. Die Geschichte mäandert und legt den Schwerpunkt manchmal eher auf Atmosphäre als auf Action.
- Leute, die nicht auf Magie in ihrer literarischen Fiktion stehen oder die leichte, lockere Lektüre bevorzugen, werden die dichten Themen und den langsamen Aufbau wahrscheinlich etwas viel finden.
- Auch, wenn Sie sauber abgeschlossene Enden oder klare moralische Linien benötigen, könnten Sie frustriert sein – dieses Buch schwelgt geradezu in Ambiguität.
Also, unterm Strich: Greifen Sie zu diesem Buch, wenn Sie sich nach etwas Üppigem, Vielschichtigem und ein wenig Unheimlichem sehnen. Wenn Sie jedoch eine leichte Strandlektüre wünschen oder Ihre Geschichten klar und deutlich mögen, stöbern Sie vielleicht lieber weiter.
Was dich erwartet
Haben Sie sich je gefragt, welche Geheimnisse unter der Oberfläche einer scheinbar gewöhnlichen Südstaatenstadt schlummern? Dominion von Addie E. Citchens entführt Sie in das Leben der Familie Everfield, während die zurückkehrende Tochter Cecilia beunruhigende Familiengeschichten und verborgene Spannungen aufdeckt, die drohen, alles ins Wanken zu bringen. Mit einer atmosphärischen Mischung aus Southern Gothic-Flair, schwelenden Geheimnissen und rohen emotionalen Wahrheiten verspricht dieses Buch eine fesselnde Reise voller Herz, eindringlicher Fragen und reichhaltiger Charakterdynamik.
Die Hauptfiguren
-
👩🦱 Jo McKennon: Die entschlossene Protagonistin, deren Rückkehr in ihre ländliche Heimatstadt vergrabene Familiengeheimnisse zutage fördert. Jos Widerstandsfähigkeit und Neugier bestimmen maßgeblich die Spannung und die emotionale Tragweite der Geschichte.
-
💼 Pastor Griggs: Charismatischer spiritueller Führer, der beträchtliche Macht in der Gemeinde ausübt. Sein selbstbewusstes öffentliches Auftreten verbirgt innere Konflikte und verborgene Motivationen, die Jos Suche nach der Wahrheit erschweren.
-
🧓 Grandma Ora: Weise Matriarchin, die Generationen verbindet, Rat spendet, aber auch schmerzhafte Wahrheiten hütet. Ihre Anwesenheit erdet Jo inmitten des Chaos, und ihre persönliche Geschichte ist der Schlüssel zur Entschlüsselung familiärer Geheimnisse.
-
👦 Franklin: Jos geplagter jüngerer Cousin, gefangen im Kreuzfeuer von Gemeinschaftserwartungen und Generationentrauma. Seine Kämpfe gewähren einen unverblümten Einblick in die Kosten des Schweigens und der Konformität.
-
✊ Aunt Vera: Heftig beschützend und furchtlos, Traditionen herauszufordern, steht Vera als Jos standhafte Verbündete da – ihre Bereitschaft, mit lokalen Normen zu brechen, treibt Jo dazu an, die Vergangenheit aufzudecken.
Ähnliche Bücher
Wenn Sie sich von der eindringlichen Atmosphäre und den Generationengeheimnissen von Brit Bennetts The Vanishing Half gefesselt fühlten, wird sich Dominion wie ein frisches und doch vertrautes Echo anfühlen, das die anhaltenden Komplexitäten von Familie und Identität mit lyrischer Südstaaten-Erzählkunst verwebt. So wie Jesmyn Wards Salvage the Bones Leser ins Herz des ländlichen Mississippi entführt, fängt Dominion dasselbe Gefühl für diesen Ort ein – roh, greifbar und überquellend vor Geschichte und Herzschmerz – während es gleichzeitig seinen eigenen, drängenden emotionalen Kern schmiedet.
Auf dem Bildschirm könnte die vielschichtige Erforschung von Familienbanden und vergrabenen Wahrheiten Sie an HBOs True Detective (Staffel 1) erinnern, besonders in der Art und Weise, wie Kleinstadtgeheimnisse nach außen dringen und Bruchlinien von Schmerz und Erlösung freilegen. Citchens erzeugt dieselbe langsam schwelende Spannung, schafft eine Atmosphäre, die dicht ist vor Spannung und Offenbarung, wodurch sich jede neue Entdeckung sowohl unvermeidlich als auch elektrisierend anfühlt.
Kritiker-Ecke
Ein Großteil der verletzenden Macht der Gesellschaft liegt in der stillen Komplizenschaft, die wir selten hinterfragen – besonders wenn sie sich als Rechtschaffenheit ausgibt. Dominion von Addie E. Citchens öffnet die brisante Frage: Was sind wir bereit zu übersehen, wenn wir unsere liebsten Ikonen schützen, und wer zahlt den Preis? In einer Landschaft, so üppig wie spannungsgeladen wie das Mississippi-Delta, blickt dieser Roman auf die verworrenen Wurzeln von Familie, Glauben und die stillen Kompromisse, die Frauen eingehen, um den Frieden zu wahren.
Citchens’s Prosa summt vor Beobachtungsgabe – ländliche Details, hitzige Gespräche und das Brodeln von Geheimnissen, die zu überkochen drohen. Durch die Perspektiven von Frauen, die sich um Reverend Winfrey und seinen Vorzeigesohn bewegen, erreicht die Erzählung sowohl Intimität als auch Reichweite. Dialoge sprühen vor Authentizität und fangen die tiefe Musikalität der Südstaaten-Sprache ein, ohne in Klischees zu verfallen. Die Autorin beherrscht das Tempo meisterhaft, indem sie knappe, aufgeladene Kapitel und Szenenwechsel nutzt, die die steigenden gesellschaftlichen Spannungen widerspiegeln. Manche mögen jedoch die emotionale Zurückhaltung an entscheidenden Wendepunkten als zweischneidiges Schwert empfinden: Während sie Atmosphäre und Spannung schärft, kann sie die Leser von den privaten Nöten und der Wut der Charaktere distanzieren. Dennoch ist ihre Beherrschung des Tons – eine Mischung aus trockenem Humor, biblischer Kadenz und gerechtem Zorn – bemerkenswert und verleiht dem Roman eine unverwechselbare Stimme, die dringlich und wahrhaftig wirkt.
Dominion erforscht die Kosten des Patriarchats mit eindringlichem Mitgefühl. Die Erzählung entlarvt die emotionale Arbeit, die Frauen abverlangt wird, die fehlerhafte Männer stützen müssen – um der Kirche, dem Zuhause und dem Ruf willen. Sie untersucht den spirituellen Glauben nicht als unberührtes Heiligtum, sondern als ein Feld, auf dem Machtspiele und Überlebenstaktiken verschwimmen. Citchens’s Umgang mit „alltäglicher Gewalt“ ist in einer Welt, die sich mit Schweigen und Komplizenschaft auseinandersetzt, besonders aktuell. In ihren besten Momenten fragt das Buch: Was bedeutet Vergebung, wenn sie gefordert, nicht verdient wird? Die Mississippi-Kulisse ist mehr als nur Szenerie – sie ist eine lebendige Entität, die von Erbe, Scham und dem unbehaglichen Trost der Tradition flüstert. Citchens bietet keine saubere Gerechtigkeit oder einfache Katharsis an, sondern beleuchtet stattdessen die subtilen, hartnäckigen Wege, auf denen Komplizenschaft gelehrt – und Widerstand geleistet – wird. Dies macht das Buch äußerst relevant und gibt dem Leser Werkzeuge zur Selbstreflexion, lange nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde.
In der Tradition von Tayari Jones und Jesmyn Ward erobert sich Dominion einen Platz im literarischen Kanon des Südens, um sich mit Wunden auseinanderzusetzen, die sowohl heilig als auch alltäglich sind. Citchens bewegt sich an der Grenze zwischen Familiensaga und Kleinstadt-Noir und erinnert an die spannungsgeladenen Atmosphären von Attica Locke, jedoch durch ein ausgeprägt matriarchalisches Bewusstsein gefiltert. Obwohl es sich um ein Debüt handelt, zeugen die Stimme und Struktur des Romans von seltener Ambition und Selbstvertrauen.
Es gibt Momente, in denen die innere Welt der Charaktere dem thematischen Gewicht geopfert wird; Nebenfiguren verflachen manchmal zu Symbolen. Doch die Originalität und unerschrockene Ehrlichkeit von Citchens’s Vision überwiegen diese Fehltritte. Dominion ist ein leidenschaftlicher, tiefgründiger Beitrag zur zeitgenössischen Südstaaten-Literatur – scharfkantig, weise und jetzt absolut notwendig.
Was andere sagen
Anfangs dachte ich, Dominion sei nur ein weiteres Stück Vergangenheitsbewältigung, doch plötzlich: Diese Szene mit dem Regen über den zerfallenden Plattenbauten – als ob Ost und West im gleichen Moment atmen. Danach konnte ich nicht einschlafen.
Mitten im Lesefluss von „Dominion“ ertappte ich mich plötzlich dabei, wie ich alles stehen und liegen ließ, weil diese eine Szene – als der Protagonist beim Stammtisch die Frage nach Schuld und Verantwortung stellt – so präzise die deutsche Vergangenheitsbewältigung seziert. Danach konnte ich nicht mehr einfach Kaffee trinken, ohne an Böll zu denken.
Beginnen wir mit der unausweichlichen Frage nach Schuld und Verantwortung, die Dominion wie ein schlechter Kaffee am Sonntagmorgen begleitet: Die Figur von Marnie, so durchdrungen von der Last ihrer eigenen Geschichte, hat mich nachts wachgehalten – nicht aus Angst, sondern wegen der bohrenden Frage, ob Versöhnung im postmigrantischen Deutschland je mehr als ein frommer Wunsch bleibt.
Beginnt man mit Citchens’ „Dominion“, fühlt man sich zunächst wie beim sonntäglichen Kaffee und Kuchen: scheinbar vertraut, dann plötzlich dieser Bruch – der Moment, als alles kippt, erinnert an das Schlingern zwischen Ost und West, Vergangenheit versus Gegenwart.
Beginnen wir bei Satz 37, wo Citchens mit einer scheinbar beiläufigen Bemerkung zur kollektiven Schuld alles implodieren lässt: „Heimat ist kein Ort, sondern eine Zumutung.“ Das hat mich seitdem verfolgt – wie ein Echo beim sonntäglichen Kaffee und Kuchen, das nicht verstummen will.
Hinterlassen Sie Ihre Bewertung
Lokale Sicht
Warum Es Wichtig Ist
Wow, „Dominion“ von Addie E. Citchens trifft hier einen einzigartigen Nerv bei den Lesern!
Schauen wir es uns genauer an:
-
Parallele Geschichte: Die Auseinandersetzung des Romans mit generationalem Trauma und tief verwurzelten Vorurteilen trifft in einem Land mit seiner eigenen Geschichte rassistischer Spannungen einen wunden Punkt. Echos der Bürgerrechtsbewegung und anhaltende Kämpfe für Gleichberechtigung spiegeln sich in Citchens’ Darstellungen von Resilienz und Widerstand wider.
-
Kulturelle Werte: Familientreue und Überleben der Gemeinschaft sind hier wichtige Bezugspunkte. Der Fokus des Buches auf diese Themen schafft sofortige Identifikation, doch seine unverblümte Darstellung von vererbtem Schmerz und systemischer Ungerechtigkeit kann sowohl schockierend ehrlich als auch aufwühlend vertraut sein – manchmal unsere Vorliebe für Erzählungen über Versöhnung und Einheit herausfordernd.
-
Handlungswirkung: Momente generationaler Konflikte und Zyklen des Verschweigens finden hier einen anderen Widerhall und entfachen Gespräche darüber, welche Geschichten erzählt und welche begraben werden.
-
Literarische Traditionen: „Dominion“ reiht sich ein in die Tradition des Southern Gothic und des magischen Realismus, doch es fordert kühn die ordentlichen Auflösungen heraus, die oft in der lokalen Erzählkunst bevorzugt werden – was die Leser dazu bringt, sich noch lange nach der letzten Seite mit eindringlichen Wahrheiten auseinanderzusetzen.
Zum Nachdenken
Bemerkenswerte Leistung: Dominion von Addie E. Citchens wurde für seine lebendige Darstellung des schwarzen Lebens im Süden gefeiert und erhielt Lob dafür, dass es ein Schlaglicht auf unterrepräsentierte Geschichten wirft und oft auf wichtigen Leselisten für Schwarze Literatur und in Empfehlungen der Gemeinschaft hervorgehoben wird.
- Der Roman hat bei den Lesern aufgrund seiner Authentizität Anklang gefunden und wurde auf mehreren Literaturfestivals vorgestellt, was von seinem kulturellen Einfluss und seinem wachsenden Einfluss in der zeitgenössischen Südstaatenliteratur zeugt.
Like what you see? Share it with other readers