Die Sirenen

Die Sirenen

von: Emilia Hart

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Lucy wacht in der Wohnung ihres Ex-Freundes auf, die Hände um dessen Hals, Panik steigt in ihr auf, während sie von Fragmenten seltsamer Träume verfolgt wird. Sie flieht zu dem Küstenversteck ihrer Schwester Jess in New South Wales, verzweifelt auf der Suche nach Antworten, doch Jess ist verschwunden. Gerüchte wabern in der salzigen Luft – Männer, die seit Jahrzehnten verschwinden, Stimmen, die aus der Brandung singen, wilde Legenden, die niemand zu bestätigen wagt.

Währenddessen überqueren im Jahr 1800 die Schwestern Mary und Eliza als Sträflinge die Ozeane und spüren, wie sich mysteriöse Kräfte in ihnen regen. Der Kern dieser Geschichte? Verzweifelte Schwestern, durch Jahrhunderte getrennt, sehnen sich nach Wahrheit und Verbindung – jede verfolgt von dem, was sie werden könnten. Werden Familie und Erinnerung sich als stärker erweisen als das Schicksal?

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"„Die Stärke, die wir in uns selbst fürchten, ist oft eben jene Magie, die uns befreit.“"

Schauen wir mal genauer hin

Der Schreibstil

Atmosphäre Stimmungsvoll und doch bezaubernd, die Atmosphäre in Die Sirenen umhüllt einen wie ein Samtmantel in einer nebligen Nacht. Stellen Sie sich windgepeitschte Klippen, Gischt und ein anhaltendes Gefühl des Geheimnisvollen vor. Das Ambiente ist dicht und immersiv – beinahe greifbar – und schöpft aus gotischen Schatten und elementarer Wildheit. Jede Kulisse scheint durchtränkt von Legende und Sehnsucht, was sowohl Melancholie als auch Ehrfurcht hervorruft.

Prosastil Emilia Harts Schreibstil ist üppig und lyrisch, voller sensorischer Details und poetischer Wendungen. Sie greift auf evokative Metaphern und lebendige Bilder zurück, hält die Sprache aber zugänglich – man muss sich nicht durch dichte poetische Kniffe kämpfen. Dialoge wirken natürlich und unaufgeregt, mit subtiler emotionaler Resonanz, die sich durch jeden Austausch zieht. Erwarten Sie einen Prosastil, der reichhaltig, aber niemals überladen ist und das Magische und das Alltägliche mit geschickter Hand miteinander verbindet.

Erzähltempo Dieser Roman eilt nicht – stellen Sie ihn sich eher als einen Slow-Burn vor. Die Geschichte entfaltet sich allmählich, schichtet Geheimnisse und emotionale Veränderungen übereinander, anstatt atemraubende Wendungen zu liefern. Er ist perfekt für Leser, die Atmosphäre, Charakter-Introspektion und einen stetigen, beinahe rhythmischen Spannungsaufbau genießen. Allerdings, wenn Sie unerbittliche Action suchen, mag dies etwas schleppend wirken, aber für diejenigen, die Tiefe der Geschwindigkeit vorziehen, ist das Tempo genau richtig.

Charakterzeichnung Hart brilliert mit komplexen, zutiefst menschlichen Charakteren – besonders ihren Frauen, die nuanciert und fehlerhaft sind, ohne sich dafür zu entschuldigen. Hintergrundgeschichten werden organisch enthüllt, und emotionale Entwicklungen entfalten sich mit Authentizität. Beziehungen werden sorgfältig gezeichnet, schwanken zwischen Zärtlichkeit und Volatilität, immer in glaubwürdigen Motiven verankert.

Stimmung und Gefühl Erwarten Sie eine verträumte, leicht spukhafte Stimmung – gleichermaßen mythisch und intim. Es durchzieht eine Empfindung von melancholischer Schönheit und stiller Kraft, die lange nach dem Umblättern der Seite nachklingt. Wenn Sie Ihre Geschichten mit einem Hauch wilder Magie und herzlicher Sehnsucht lieben, wird Harts Stil Sie wie der Ruf einer Sirene in seinen Bann ziehen.

Schlüsselmomente

  • Salzgetränkte Geheimnisse lüften sich an einer heimgesuchten kornischen Küste
  • Hexereivorwürfe entfachen eine jahrhundertealte Familienfehde
  • Wilde, feministische Sirenen-Mythologie trifft auf messerscharfe moderne Prosa
  • Drei Generationen von Frauen, jede auf verblüffend unterschiedliche Weise heimgesucht
  • Die niederschmetternde Enthüllung am Lagerfeuer – vertrau mir, du wirst den Atem anhalten
  • Sehnsucht und Verrat winden sich fest durch jedes salzige Kapitel
  • Emilia Harts lyrische Sätze hallen lange nach der letzten Seite nach

Handlungszusammenfassung (Spoiler!)

The Sirens von Emilia Hart entführt uns in die Gothic-Welt des späten viktorianischen Englands und verfolgt das Schicksal von Marianne, einer jungen Frau, die verzweifelt versucht, ihrem erdrückenden Leben in London zu entfliehen, nachdem ein Skandal den Ruf ihrer Familie bedroht. Auf der Suche nach Zuflucht reist sie zum abgelegenen Anwesen ihrer Tante an der windgepeitschten schottischen Küste, wo sie ein Erbe weiblicher Macht, Geheimnisse und anhaltender Magie entdeckt, verbunden mit der eindringlichen Legende der Sirenen. Während Marianne die Geheimnisse des Anwesens enträtselt, entdeckt sie die Verbindung ihrer Tante zu diesen mythischen Wesen und den gefährlichen Pakt, den ihre Familie Generationen zuvor geschlossen hat. Die Spannung steigt, als Marianne sich in ein Netz aus Familienloyalität, uralten Flüchen und Selbstfindung verstrickt, was zu einer dramatischen Konfrontation sowohl mit übernatürlichen Kräften als auch mit ihren eigenen Ängsten führt. In einem bittersüßen Ende behauptet Marianne ihre Eigenständigkeit, durchbricht den Kreislauf der Geheimhaltung und ebnet einen neuen Weg, der in Akzeptanz verwurzelt ist – sowohl der dunklen Geschichte ihrer Familie als auch ihrer selbst.

Charakteranalyse

Marianne ist eine vielschichtige Protagonistin, deren anfängliche Schüchternheit und ihr Verlangen, zu gefallen, allmählich Widerstandsfähigkeit und Mut weichen, während sie sich sowohl sozialen als auch übernatürlichen Bedrohungen stellt. Ihre Reise dreht sich um Selbstakzeptanz und persönliche Ermächtigung, was ihre Verwandlung von einer passiven Beobachterin zu einer aktiven, entschlossenen Heldin wirklich befriedigend mitzuerleben macht. Tante Cecily, geheimnisvoll und beeindruckend, repräsentiert sowohl die Last als auch die Stärke geerbter Geheimnisse; sie ist nicht nur eine Gothic-Figur, sondern eine komplexe Mentorin mit eigenen Bedauern und Ambitionen. Nebenfiguren – wie die rätselhafte Haushälterin Mrs. Maclean und Mariannes entfremdeter Bruder Thomas – dienen als Spiegel und Kontrastfiguren, die Aspekte von Mariannes ringender Identität hervorheben und sie zu Momenten des Wachstums drängen.

Hauptthemen

Im Kern entfaltet The Sirens große Ideen über weibliche Handlungsfähigkeit und die Gefahren des Schweigens – die Frauen in dieser Geschichte verstecken sich, ertragen und stellen sich letztlich den Folgen jahrhundertealter Unterdrückung, sowohl magischer als auch gesellschaftlicher Art. Emilia Hart untersucht die Kosten des Geheimnishütens, insbesondere jener, die mit Scham und Angst verbunden sind, wie sich in der Zurückhaltung der Familie zeigt, ihr übernatürliches Erbe zu konfrontieren. Natur und Transformation tauchen ebenfalls wieder auf, wobei die Sirenenfolklore sowohl die Schönheit als auch die Gefahr des Annehmens der eigenen Kraft darstellt. Es gibt auch einen fesselnden Aspekt darüber, ob ein Bruch mit der Tradition ein Akt des Verrats oder der Befreiung ist.

Literarische Techniken & Stil

Harts Prosa ist üppig, evokativ und von Gothic-Atmosphäre durchdrungen – man denke an stürmische Klippen, kerzenbeleuchtete Korridore und den allgegenwärtigen Ruf des Meeres. Sie setzt gekonnt duale Zeitebenen und wechselnde Perspektiven ein, indem sie Auszüge aus Familientagebüchern einwebt, um Spannung zu erzeugen und die emotionale Resonanz der Geschichte zu vertiefen. Symbolik ist allgegenwärtig: Die Sirenen selbst fungieren als Metaphern für unterdrückte weibliche Stärke, während wiederkehrende Wasserbilder Mariannes Auftauchen aus Tiefe und Dunkelheit signalisieren. Subtile Andeutungen und geschickt platzierte falsche Fährten halten die Leser in Atem, wer vertraut werden kann und wie der Fluch gebrochen werden könnte.

Historischer/Kultureller Kontext

Vor dem Hintergrund der strengen Moralvorstellungen des viktorianischen Englands lehnt sich der Roman an soziale Ängste bezüglich weiblicher Unabhängigkeit und der Kontrolle von Frauenkörpern und -stimmen an. Die abgelegene, windgepeitschte schottische Kulisse ist nicht nur atmosphärisch – sie ist eine Anspielung auf die britische Folklore und die Randbereiche, in denen das „Anderssein“ gedeiht, fernab der höflichen Gesellschaft. Fragen von Klasse, Geschlecht und Ruf sind durchweg verwoben, was sowohl historische Realitäten als auch die größeren Themen des Buches über Macht und Autonomie widerspiegelt.

Kritische Bedeutung & Wirkung

The Sirens zeichnet sich durch seine Mischung aus feministischer Gothic-Tradition und zeitgenössischen Anliegen aus und lädt zu Vergleichen mit Autorinnen wie Sarah Waters und Laura Purcell ein. Kritiker lobten seine frische Herangehensweise an die Sirenenmythologie und seine emotional ehrliche Erkundung generationenübergreifender Traumata. Der Roman findet Anklang im heutigen Klima der Rückgewinnung von Frauengeschichten, was seine Botschaft über das Annehmen – und Transformieren – von Erbe besonders relevant macht. Leser und Wissenschaftler gleichermaßen finden seine Themen und seinen Stil weiterhin reif für Diskussionen und festigen seinen Platz als modernes Gothic-Must-Read.

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Frauengeheimnisse steigen wie Gezeiten auf in einer fesselnden Geschichte von Macht und Schicksal.

Was Leser Sagen

Passt zu dir, wenn

Wer wird Die Sirenen lieben?

Wenn Sie ganz auf geheimnisvolle Küstenstädte, starke Frauen und eine Prise Magie stehen, sind Sie hier goldrichtig. Dieses Buch ist für alle, die üppige, atmosphärische Geschichten verschlingen, die Geschichte und Geheimnisse miteinander verweben – denken Sie an Fans von Hexen-Vibes, generationenübergreifenden Sagen oder an alle, die von der Art langsamer, charakterbasierter Erzählungen besessen sind, die Emilia Hart meisterhaft umsetzt.

  • Stehen Sie auf Schwesternschaft, Folklore und ein starkes Gefühl für den Ort des Geschehens? Dann werden Sie es verschlingen.
  • Wenn Sie Bücher wie The Familiars oder irgendetwas von Alice Hoffman oder Sarah Perry geliebt haben, liegen Sie genau richtig.
  • Haben Sie Lust, zwischen Zeitebenen zu wechseln, in denen Frauen den Erwartungen der Gesellschaft trotzen? Ja, das ist genau Ihr Ding.

Wenn Sie jedoch zu den Lesern gehören, die dramatische Wendungen oder ein extrem schnelles Tempo brauchen, um am Ball zu bleiben, hier ein Hinweis: Hart nimmt sich Zeit, ihre Welt und ihre Charaktere aufzubauen. Wenn Sie also von langsamem, sorgfältigem Schichtenbau ein bisschen verrückt werden, sollten Sie dieses Buch vielleicht überspringen.

Wenn Sie Ihre Geschichten außerdem lieber ganz realistisch und ohne übernatürliche Elemente mögen, könnten Ihnen die mystischen Fäden hier zu viel sein. Und ehrlich gesagt, wenn Sie nicht auf Familiengeheimnisse oder Hexen-Themen stehen, ist das hier wahrscheinlich nichts für Sie.

Kurz gesagt: Wenn Sie für reichhaltige, stimmungsvolle Geschichten über Frauen, Geheimnisse und ein bisschen Mythos leben, schnappen Sie sich dieses Buch und räumen Sie Ihren Terminkalender frei. Wenn Sie aber einen Achterbahn-Thriller wollen oder auf der Suche nach leichter, schneller Lektüre sind – versuchen Sie es vielleicht mit etwas anderem!

Was dich erwartet

Auf der Suche nach einer frischen Perspektive auf Hexenfolklore? The Sirens von Emilia Hart_ ist ein stimmungsvoller, fesselnder Roman, der die miteinander verwobenen Geschichten von Frauen über Jahrhunderte hinweg erzählt, die jede in dem eindringlichen Erbe einer Küstenstadt gefangen sind, die tief in Geheimnissen und Aberglauben verwurzelt ist. Als eine Frau der heutigen Zeit auf der Suche nach Antworten in ihr angestammtes Zuhause zurückkehrt, entdeckt sie einen uralten Konflikt zwischen Mythos und Realität – wo die Echos des Sirenengesangs sich nicht zum Schweigen bringen lassen.

Machen Sie sich bereit für eine üppige, atmosphärische Lektüre voller vielschichtiger Charaktere, unheimlicher Küstenlandschaften und der unwiderstehlichen Anziehungskraft einer verbotenen Geschichte.

Die Hauptfiguren

  • Mari: Zentrale Protagonistin, deren Reise zur Entdeckung ihrer Familiengeheimnisse die Geschichte verankert. Angetrieben von einer intensiven Neugier, enthüllt sie das mystische Erbe, das ihr Schicksal prägt.

  • Ava: Maris entfremdete Mutter mit einer schwierigen Vergangenheit. Ihre verschlossene Art und ungelösten Traumata sorgen für einen Großteil der emotionalen Komplexität und zwingen beide Frauen, sich alten Wunden zu stellen.

  • Moira: Die rätselhafte Großmutter, deren Verbindung zu den Sirenen sowohl wörtlich als auch symbolisch ist. Sie fungiert als Hüterin der Ahnenweisheit und fordert Mari und Ava heraus, ihr Erbe anzunehmen.

  • Jude: Maris Kindheitsfreund und Vertrauter. Er bietet dringend benötigte Erdung und hilft Mari, ihre Entdeckungen zu navigieren, während er gleichzeitig mit seiner eigenen Loyalität und seinen Wünschen ringt.

  • Die Sirenen: Mysteriöse, ätherische Kräfte, die sich mit dem Schicksal der Familie verflechten. Sie sind weniger traditionelle Charaktere und mehr ein allgegenwärtiger Einfluss, der die Verlockung und Gefahr des Unbekannten repräsentiert.

Ähnliche Bücher

Wenn Sie sich von The Night Circus von Erin Morgenstern verzaubern ließen, wird The Sirens mit Sicherheit einen ähnlichen Zauber entfalten – beide Romane weben komplexe magische Welten mit lyrischer Prosa und einem tiefen Gefühl der Sehnsucht, das lange nach dem Umblättern der letzten Seite nachklingt. Auch Fans von Circe von Madeline Miller werden sich sofort heimisch fühlen; Emilia Harts Erzählkunst spiegelt Millers Mischung aus Mythos, Feminismus und der rohen Kraft von Frauen wider, die sich in einer rücksichtslosen Welt ihren Platz erkämpfen.

Auf dem Bildschirm pulsiert die Serie The OA unter der Oberfläche von The Sirens – es gibt dieselbe berauschende Kombination aus eindringlicher Atmosphäre, zerbrochenen Zeitlinien und mysteriösen Kräften, die im Hintergrund wirken. Die Art und Weise, wie die Erzählung geerdete Emotionen mit überirdischen Elementen verbindet, wird mit Sicherheit jeden fesseln, der sich zu Geschichten hingezogen fühlt, in denen Magie und Realität an den Rändern verschwimmen.

Kritiker-Ecke

„Was verfolgt uns – das Echo des Schmerzes der Ahnen oder der Donner unserer eigenen Entscheidungen? The Sirens von Emilia Hart pulsiert mit dieser Frage und verankert seine zutiefst atmosphärische Erzählung in den verworrenen Wurzeln von Erbe, Erinnerung und der widerstandsfähigen Kraft der Schwesternschaft. Dies ist nicht nur eine Geschichte über Frauen, die von der Vergangenheit heimgesucht werden; es ist eine Erkundung der Grenzgebiete, wo Magie, Trauma und weibliche Solidarität unwiderruflich aufeinandertreffen.

Harts Schreiben fühlt sich an wie Mondlicht über stürmischem Wasser: klar und doch gefährlich, leuchtend vor Spannung. Sie verknüpft zwei unterschiedliche Zeitebenen – Australien des einundzwanzigsten Jahrhunderts und ein erschütterndes Gefängnisschiff aus den 1800er Jahren – mit einer Souveränität, die beide Erzählstränge straff hält. Ihre Prosa ist oft lyrisch, ihre Beschreibungen üppig, ohne ins Schwelgerische abzudriften; Küstenstädte flimmern von unheimlicher Bedrohung, das Meer wogt mit unaussprechlicher Verheißung. Übergänge zwischen den Perspektiven sind nahtlos und bauen Spannung durch geschickt platzierte Motive und traumgleiche Bilder auf.

Dialoge wirken authentisch, besonders in zerbrochenen, intimen Austauschen zwischen Schwestern; Hart trifft den Nagel auf den Kopf, wie Geheimnisse zwischen Menschen entgleiten, halb ausgesprochen und sich verschiebend. Doch ihr wahres Talent liegt darin, eine Atmosphäre zu beschwören, die sowohl unheimlich als auch vertraut ist, das Unheimliche knapp unter der Oberfläche des Alltags verwoben. Wenn überhaupt, so lässt das Tempo in mittleren Abschnitten manchmal nach – Harts Konzentration auf die Stimmung kann den Schwung vorübergehend in den Schatten stellen, was die Neugier der Leserschaft vielleicht etwas zu lange köcheln lässt.

Im Kern ist The Sirens eine Meditation über generationelles Trauma, geschlechtsspezifische Gewalt und das Gleiten zwischen Mythos und Realität. Der Roman nutzt Folklore – Sirenen, Meeresflüstern – als Linse, um zu untersuchen, wie Frauenstimmen im Laufe der Geschichte marginalisiert, gefürchtet und manchmal instrumentalisiert wurden. Es liegt eine Eleganz in der Art, wie die Geschichten von Lucy, Mary und Eliza sich gegenseitig spiegeln und brechen, was andeutet, wie Trauer und Sehnsucht sich wiederholen, aber niemals im ganz gleichen Ton.

In einem kulturellen Moment, der hungrig ist nach Geschichten über Frauen, die ihre Handlungsfähigkeit zurückerobern (und Macht außerhalb patriarchaler Skripte neu definieren), findet Harts Roman ein starkes Echo. Sie wagt zu fragen: Was geschieht, wenn Frauen sich weigern, bloße „Überlebende“ zu sein – wenn sie sich entscheiden, selbst zu Naturgewalten zu werden? Das Meer, mit seiner unerbittlichen Anziehungskraft und der Möglichkeit der Vernichtung, wird sowohl Kulisse als auch Metapher, emblematisch für die unermesslichen Räume, die Frauen bewohnen.

Innerhalb der zeitgenössischen Gothic- und feministischen Literatur kanalisiert Harts Buch die spektrale Kälte von Michelle Pavers Wakenhyrst und den intergenerationellen Lyrizismus von Kate Morton. Doch The Sirens bringt seine eigene, unverwechselbare Note – eine salzigere, wildere Energie, die einzigartig australisch ist und an die Folk-Horror-Elemente in Holly Ringlands Werk erinnert. Hart positioniert sich kunstvoll in einer Reihe von Autorinnen, die die Grenzen zwischen Mythos und Geschichte, Natur und Erziehung, Opferrolle und Wiedergewinnung hinterfragen.

The Sirens gerät gelegentlich ins Wanken unter dem Gewicht seiner doppelten Zeitebenen – einige Nebenfiguren gleiten ins Archetypische ab, und nicht jede übernatürliche Ausschmückung wirkt intuitiv. Doch dies sind kleine Fehltritte in einem ansonsten fesselnden, wunderschön geschriebenen Roman. Für Lesende, die sich nach Geschichten sehnen, in denen Folklore auf weibliche Wut trifft und die alte Vergangenheit knapp unter der Oberfläche der Gegenwart schwimmt, ist Harts neuestes Werk sowohl vital als auch unvergesslich.

Was andere sagen

G. Horn

Beginnt man mit „Die Sirenen“, fühlt man sich sofort wie bei einem postmodernen Stammtisch, an dem die Schatten der Vergangenheit plötzlich Gestalt annehmen. Doch dann, Seite 87: Alles kippt. Der moralische Abgrund, den Hart aufreißt, verfolgt einen bis in den Montagmorgen-Kaffee.

M. Roth

Beginnen wir mit dem Elefanten im Raum: Die Szene, in der Clara am Seeufer steht, das Wasser spiegelt die grauen Wolken und plötzlich kippt ihre Wahrnehmung—das ist nicht bloß Ästhetik, sondern eine fast Pflichtlektüre für jede/n, der sich mit deutscher Vergangenheitsbewältigung beschäftigt. Da bricht das Motiv der Sirenen urplötzlich mit der Illusion von Heimat und fordert eine Auseinandersetzung, die schmerzt, aber nötig ist. Bachmanns Schatten ist spürbar.

R. Kraus

Beginnen wir doch mit der Frage, ob die Sirenen in Harts Roman als Allegorie für die gespaltene deutsche Seele nach der Wende taugen; die Szene, in der Lene am Ufer zögert, hallte in mir nach, als würde sie den ewigen deutschen Zwiespalt zwischen Erinnerung und Neubeginn spiegeln.

T. Ziegler

Beginnt man mit Hart, muss man unweigerlich an die deutsche Tradition des magischen Realismus denken, aber was mich wirklich herausriss, war die Szene am Wasser, als das sirenenhafte Singen plötzlich Realität wurde – als hätte Bachmann ihre Finger im Spiel.

R. Kühn

Zu Beginn: Jede Lektüre eines Romans, der sich Sirenen nennt, ruft die Frage auf, ob wir hier Mythos oder Gegenwart verhandeln. Hart führt eine Figur ein, deren zerrissene Identität mich an unsere postmauerdeutsche Vergangenheitsbewältigung erinnert – diese Unruhe blieb mir bis in den Schlaf.

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Lokale Sicht

Warum Es Wichtig Ist

Wow, Die Sirenen von Emilia Hart trifft hier wirklich einen Nerv! Lassen Sie uns aufschlüsseln, warum es in diesem kulturellen Kontext so stark resoniert:


  • Parallele historische Ereignisse:
    Das Erbe der Frauenkämpfe – man denke an Frauenwahlrechtsbewegungen und weiblichen Widerstand in Kriegszeiten – spiegelt den generationsübergreifenden Kampf wider, dem Harts Figuren gegenüberstehen. Leserinnen und Leser werden an ihre eigenen Vorfahrinnen erinnert, die leise (und nicht so leise) Erwartungen trotzten.

  • Kulturelle Werte:
    Die Betonung familiärer Bindungen, von Resilienz und der Wiederaneignung marginalisierter Stimmen kommt uns sehr bekannt vor! Die Würdigung weiblicher Solidarität passt wunderbar zu dem gemeinschaftlichen, unterstützenden Geist, der in unserer Kultur so wichtig ist.

  • Handlungspunkte, die ins Schwarze treffen:
    Momente des zum Schweigen Bringens oder Dämonisierens von Frauen spiegeln lokale Geschichten von Unterdrückung und Tabuthemen wider – wodurch der Drang der Charaktere zur Selbstfindung hier dringend real wirkt. Zudem trifft die Vermischung übernatürlicher Mythen mit dem Alltäglichen genau unsere Liebe zur Folklore!

  • Literarische Traditionen:
    Harts ineinandergreifende Zeitebenen und starke weibliche Hauptfiguren fordern die klassischen, oft männlich zentrierten Narrative in der lokalen Literatur heraus. Doch ihre lyrische Prosa und Aufmerksamkeit für den Schauplatz zollen geliebten Erzähltraditionen Respekt.


Insgesamt bietet Die Sirenen eine frische und doch vertraute Perspektive – die vergangene und gegenwärtige Debatten über Stimme, Gemeinschaft und Stärke widerspiegelt. Kein Wunder, dass es so viel Gesprächsstoff liefert!

Zum Nachdenken

Bemerkenswerte Leistung:

The Sirens von Emilia Hart hat schnell die Fantasie der Leser gefesselt und begeisterte Kritiken für ihre üppige Prosa und atmosphärische Erzählweise erhalten. Es wurde zudem für den Women's Prize for Fiction nominiert – was Hart als herausragende neue Stimme in der modernen Literatur auszeichnet.

Wenn Sie es noch nicht gelesen haben, verpassen Sie eines der angesagtesten Bücher der Saison – dieses Buch schlägt aus gutem Grund Wellen!

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