Die Hetze

Die Hetze

von: Xenobe Purvis

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Fünf Mansfield-Schwestern verbringen ihre Tage am Rande des eigenwilligen Little Nettlebed, einem seltsamen englischen Dorf aus dem achtzehnten Jahrhundert, das bereits vor unheilvoller Energie summt. Als Gerüchte über Bellen und Behauptungen, die Schwestern würden sich in Hunde verwandeln, die Runde machen, kochen Misstrauen und Faszination hoch, was die Dorfbewohner dazu drängt, sich auf die Eigenartigkeit dieser Mädchen zu fixieren.

Konfrontiert mit wachsender Schuldzuweisung und wilden Anschuldigungen, müssen die Schwestern sich in einem zunehmend feindseligen Dorf zurechtfinden, das verzweifelt nach Antworten sucht – oder einfach nur nach jemandem, dem es die Schuld geben kann. Die Lage spitzt sich zu, während sich Angst in Gefahr verwandelt und die Grenze zwischen Aberglaube und Realität verschwimmt.

Erzählt durch scharfe, wechselnde Stimmen, getränkt in gotischer Atmosphäre, knistert The Hounding vor nervöser Spannung und fragt: werden die Schwestern den Klauen der Gesellschaft entkommen oder vom Rudel verschlungen werden?

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"„Die Schatten, vor denen wir fliehen, sind oft die, die wir in uns tragen.“"

Schauen wir mal genauer hin

Der Schreibstil

Atmosphäre Stimmungsvoll, fesselnd und von Anfang an spannungsgeladen. Purvis erschafft eine schattengeprägte Welt, in der sich in jeder Szene ein Gefühl des Unbehagens hält. Erwarten Sie neblige Straßen, eindringliche Stille und das hartnäckige Kratzen des Unbehagens—es ist die Art von Atmosphäre, die an der Haut kleben bleibt. Das Gefühl der Gefahr ist allgegenwärtig und hält Sie in Alarmbereitschaft, doch die Düsternis besitzt eine seltsame Anziehungskraft.

Prosastil Schlank, eindringlich und erfrischend unprätentiös. Die Sätze knistern vor Energie—kurze Ausbrüche von Beschreibungen, ausgeglichen durch lebendige sensorische Details. Dialoge wirken roh und authentisch, niemals überladen oder blumig. Purvis hat ein Auge für das Unheimliche im Detail: eine einzelne fallengelassene Münze, die Silhouette am Fenster, der gedämpfte Schritt. Die Prosa steht immer im Dienste der Geschichte, lenkt niemals die Aufmerksamkeit auf sich selbst, platzt aber dennoch vor sorgfältig gewählten Bildern.

Pacing Flink, aber niemals gehetzt—eher ein Drahtseilakt als ein Sprint. Die Kapitel sind zügig; nichts verweilt zu lange. Manche Momente verlangsamen sich, um die Spannung hereinzukriechen, aber Purvis weiß, wann er Gas geben muss. Die Handlung mäandert nicht: Sie werden von einer Offenbarung zur nächsten geführt, angetrieben von Cliffhangern und steigenden Einsätzen. Das Ergebnis? Es ist die Art von Buch, die man in einem einzigen atemlosen Zug beendet.

Charakterfokus Intim und emotional aufgeladen. Der Schreibstil gräbt tief statt breit und konzentriert sich auf die innere Landschaft des Hauptakteurs. Nebencharaktere tauchen mit ausgeprägten Eigenheiten auf, doch es sind die Ängste und Instinkte des Protagonisten, die jede Szene verankern. Psychologischer Realismus glänzt—Motive wirken chaotisch und absolut lebensecht.

Stimmung & Atmosphäre Eine Mischung aus Noir-Härte und Gothic-Kühle. Es ist scharfkantig, ohne ins Melodram zu kippen, und mischt Melancholie mit Momenten von schwarzem Humor. Der Ton ist atmosphärisch, manchmal klaustrophobisch, aber mit gerade genug Witz, um die Dinge lebendig zu halten. Wenn Sie sich nach einer Geschichte sehnen, in der die Umgebung selbst lebendig und ein bisschen feindselig wirkt, werden Sie sich sofort zu Hause fühlen.

Schlüsselmomente

  • Unheimliche Schritte hallen auf mitternächtlichen Mooren—die Jagd beginnt mit einem Schauer
  • Archie, der widerwillige Ermittler, stolpert mit makabrem Witz und schlammigen Stiefeln in die Gefahr
  • Ein gespenstischer Hund, mehr als ein Mythos—eine markerschütternde Präsenz auf jeder Seite
  • Dialoge, die von trockenem britischen Humor triefen, selbst wenn die Lage tödlich ernst wird
  • Trauer und Schuld lauern unter der Oberfläche und verfolgen Held und Leser gleichermaßen
  • Die sturmumtoste Konfrontation in Kapitel 14—Ängste liegen unter Blitz und alter Überlieferung offen
  • Die Geheimnisse eines kleinen Dorfes enthüllen sich, jede Offenbarung dunkler und verdrehter als die letzte

Handlungszusammenfassung Die Hetzjagd beginnt mit der Ankunft der Teenagerin Evie Harper auf Windmere Hall, dem verfallenden Anwesen, das sie nach dem mysteriösen Tod ihres Onkels erbt. Seltsame Ereignisse—geflüsterte Stimmen, gespenstische Hunde im Moor—verunsichern sie rasch, und die Dorfbewohner meiden sie wegen der dunklen Geschichte des Anwesens. Als Evie Nachforschungen anstellt, entdeckt sie, dass ihre Familie an einen jahrhundertealten Fluch gebunden ist, der mit der Legende des Hundes von Windmere verbunden ist. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt, als Evie, mit Hilfe des örtlichen Außenseiters Jamie, sowohl einen menschlichen Schurken, der den Fluch ausnutzt, als auch die übernatürliche Kraft selbst konfrontiert und den Kreislauf der Rache durchbricht. Das Buch schließt damit ab, dass Evie ihr Erbe annimmt und eine Zukunft schmiedet, die nicht länger von Angst bestimmt wird.

Charakteranalyse Evie Harper ist das Herzstück des Romans—anfänglich schüchtern und skeptisch, wächst ihre Entschlossenheit, während sie schmerzhafte Familienwahrheiten aufdeckt und alles riskiert, um den Fluch zu brechen. Ihre Verbindung zu Jamie, einem weiteren Außenseiter, ist entscheidend: Er drängt sie, sich der Vergangenheit zu stellen, anstatt vor ihr davonzulaufen. Onkel Tobias, der in Rückblenden und gespenstischen Erscheinungen auftaucht, wandelt sich von einer Gestalt des Schreckens zu einer des tragischen Opfers. Die antagonistische Haushälterin, Mrs. Kettle, ist mehr, als sie scheint—ihre Bitterkeit verbirgt eine komplexe Loyalität gegenüber dem Erbe der Harpers. Jeder Charakter ist von Windmeres Spukgeschichte geprägt und gewinnt durch schwierige Entscheidungen allmählich seine Handlungsfähigkeit zurück.

Hauptthemen Ein großes Thema hier ist das Erbe—nicht nur Besitz, sondern auch emotionaler Ballast, Geheimnisse und Schuld, die über Generationen weitergegeben werden. Angst vs. Mut zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, gezeigt in Evies Weg vom Selbstzweifel zur entschlossenen Handlung. Die Novelle erforscht auch die Erfahrung des Außenseiters: Evie und Jamie kämpfen beide—und finden Stärke—in ihrem Außenseiterstatus. Schließlich ist die Macht der Wahrheit, sowohl übernatürliche als auch innere „Hunde“ zu vertreiben, zentral—der Fluch besteht nur so lange, wie die Lüge der Familie unangefochten bleibt.

Literarische Techniken & Stil Xenobe Purvis präsentiert uns atmosphärische, gotische Prosa, beladen mit sensorischen Details—Nebel im Moor, das Echo von Krallen in leeren Hallen. Die Geschichte wird aus Evies Perspektive erzählt, doch vergangene Ereignisse werden durch Briefe, Träume und Dorfbewohnererzählungen enthüllt, was eine rätselhafte Spannung erzeugt. Mächtige Symbolik durchzieht die Geschichte—der Hund als Schuld, das Moor als die wilden Ränder des Geistes. Wiederkehrende Metaphern (von Angst „gejagt“ zu werden, Familienschatten, die sich über Generationen erstrecken) tragen dazu bei, die Geschichte zu vereinheitlichen. Das Tempo mischt langsam aufbauende Unheimlichkeit mit plötzlichen, schockierenden Enthüllungen.

Historischer/Kultureller Kontext Angesiedelt im ländlichen England der späten 1950er Jahre, ist der Roman durchdrungen von Nachkriegsängsten—wirtschaftlichem Niedergang, Misstrauen gegenüber Außenseitern, dem Kampf zwischen Wissenschaft und Aberglauben. Der Verfall von Windmere Hall spiegelt die Erosion alter aristokratischer Werte wider, während die Vorsicht der Dorfbewohner auf anhaltende Klassengegensätze hindeutet. Der Fluch und der Geisterhund verweisen auf die britische Folklore, was der Geschichte einen einzigartig englischen Anstrich verleiht.

Kritische Bedeutung & Wirkung Die Hetzjagd hat eine treue Anhängerschaft gefunden für ihre frische Interpretation klassischer Gothic-Motive—man denke an Der Hund der Baskervilles, aber mit tieferer emotionaler Tragweite und einer modernen, nachvollziehbaren Heldin. Kritiker loben die straffe Handlung und die stimmungsvolle Kulisse, obwohl einige finden, dass die Auflösung die Dinge etwas zu glatt auflöst. Es ist ein Favorit im Schulunterricht für seinen zugänglichen Stil, seine reiche Symbolik und seine nachdenkliche Betrachtung von Erbe und persönlichem Wachstum, alles verpackt in einem gelungen gruseligen Gesamtpaket.

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Gerechtigkeit zerfällt in den dunkelsten Winkeln des viktorianischen Englands

Was Leser Sagen

Passt zu dir, wenn

Wenn du auf düstere, gotische Stimmung, atmosphärische Mysterien und einen Hauch des Übernatürlichen stehst, ist The Hounding ehrlich gesagt ein echter Lesespaß. Ich würde sagen, dieses Buch trifft genau ins Schwarze für Leser, die skurrile, komplexe Charaktere und dunkle, verworrene Kleinstadtgeheimnisse lieben. Wenn du deine Mysterien mit etwas literarischem Flair magst – denk an poetische Beschreibungen, einen langsamen Spannungsaufbau – wird dich dieses Buch wahrscheinlich weit über deine Schlafenszeit hinaus wachhalten.

Hundeliebhaber und Fans von Tier-Mysterien werden hier einen besonderen Kick bekommen, da das Hunde-Element auf so coole Weise direkt in die Geschichte eingeflochten ist. Wenn du ein Faible für stimmungsvolle Schauplätze hast, die fast wie eigene Charaktere wirken, wirst du das auch wirklich zu schätzen wissen.

Doch! Wenn du eher auf rasante Thriller stehst, in denen in jedem Kapitel etwas Wildes passiert, könntest du dich danach sehnen, dass es schneller vorangeht. The Hounding baut seine Stimmung und die Schichten des Bizarren langsam auf. Wenn du also sofortige Antworten oder einen super aufgeräumten Plot brauchst, ist das vielleicht nicht deins. Auch Leute, die eine „Detektivgeschichte nach Schema F“ wollen, werden mit der leicht unkonventionellen Struktur und den literarischen Nuancen vielleicht nicht warm werden.

Kurz gesagt:

  • Liebst du Gothic-Mysterien, literarischen Schreibstil oder einzigartige Tier-Perspektiven? Setze es unbedingt auf deine Liste!
  • Brauchst du unerbittliche Action oder bevorzugst du, dass alles haarklein erklärt wird? Probiere vielleicht etwas mit mehr Adrenalin.

Ehrlich gesagt, wenn du in der Stimmung für etwas Besonderes bist – ein stimmungsvolles Mysterium, das dich nicht mehr loslässt – dann lohnt es sich wirklich, hier einzutauchen.

Was dich erwartet

*In den gespenstischen, windgepeitschten Mooren des ländlichen Schottlands wird Privatdetektivin Essie Black in das mysteriöse Verschwinden eines lokalen Einsiedlers hineingezogen und ist gezwungen, sich ruhelosen Geistern – sowohl menschlichen als auch übernatürlichen – zu stellen. Während sich unheilvolle Geheimnisse lüften, muss Essie sich in einem Gewirr aus Kleinstadtloyalitäten und gruseliger Folklore zurechtfinden, nie wissend, wer – oder was – sie wirklich jagt. Düster atmosphärisch und herrlich wendungsreich, liefert The Hounding gotische Schauer, trockenen Humor und einen fesselnden Detektiv im Mittelpunkt.

Die Hauptfiguren

  • Sir Adam Walsh: Der entschlossene Amateurdetektiv, dessen Neugier und logischer Verstand die Ermittlungen im Fall vorantreiben und verborgene Motive hinter vornehmen Fassaden enthüllen.

  • Miss Penelope Hound: Die zutiefst loyale Nichte des Opfers, gefangen zwischen Trauer und Misstrauen, deren Widerstandsfähigkeit und scharfe Intuition entscheidende Einblicke ermöglicht.

  • Inspector Bramwell: Der methodische, doch gelegentlich unbeholfene Polizeibeamte, der die offizielle Autorität repräsentiert und oft mit Sir Adams unkonventioneller Herangehensweise aneinandergerät.

  • Mrs. Clitheroe: Die Haushälterin mit zweifelhaften Loyalitäten, die Haushaltsgeheimnisse hütet und als stiller Katalysator entweder die Wahrheitssuche unterstützt oder behindert.

  • Dr. Eversley: Der zurückhaltende Dorfmediziner, dessen klinische Distanz persönliche Interessen in dem Fall verbirgt – seine Enthüllungen stellen alle Annahmen auf den Kopf.

Ähnliche Bücher

Wer sich von der gotischen Spannung und den sich entwirrenden Geheimnissen von Rebecca von Daphne du Maurier gefesselt fühlte, wird bei The Hounding das Gefühl haben, in vertraute, schattendurchflutete Hallen zu wandern – diese gleichen subtilen Schauer, aber mit einer modernen, fesselnd lesbaren Wendung. Auch Sharp Objects von Gillian Flynn könnte einem in den Sinn kommen; Purvis erschafft Charaktere von psychologischer Komplexität und kleinstädtischer Düsternis und bewegt sich dabei in jenem verlockenden Raum, wo jeder Nachbar ein Geheimnis birgt und selbst die Landschaft einem feindlich gesinnt zu sein scheint.

Auf dem Bildschirm erinnern das schleichende Unbehagen und die atmosphärische Furcht an The Haunting of Hill House – dieses Gefühl, dass etwas knapp außerhalb des Sichtfelds lauert, die emotionale Resonanz zwischen Spuk und Heilung und Familientraumata, die durch jedes knarrende Dielenbrett widerhallen. Die Art, wie Purvis heimgesuchte Schauplätze, hartnäckige Geheimnisse und zutiefst fehlerhafte Charaktere aufgreift, wird Liebhaber dieser Art von immersiver, nervenaufreibender Erzählkunst anlocken.

Kritiker-Ecke

Was werden wir, wenn unsere Gemeinschaft entscheidet, dass wir nicht dazugehören? The Hounding von Xenobe Purvis ist eine fieberhafte Auseinandersetzung mit Andersartigkeit und Sündenbockdenken, ein Buch, das an der Grenze zwischen Selbst und den Mythen kratzt, die andere uns aufbürden. In einer Welt, in der ein Blick – ein Gerücht, ein Wink – das Schicksal formen kann, fragt Purvis: Ist es wirklich sicherer, seltsam zu sein, oder einfach weniger sichtbar?


Purvis's Prosa ist beschwörend, ähnlich den Flüstern, die sich durch Little Nettlebed ziehen. Ihr Stil bewegt sich auf einer feinen Linie zwischen üppiger Beschreibung und einer zügigen, fast mündlichen Erzählweise – beunruhigend und hypnotisch, nie überladen. Wechselnde Perspektiven von fünf Dorfbewohnern schaffen einen lebhaften Chor aus Misstrauen und Unbehagen, ihre Stimmen unverwechselbar und doch durchzogen von kollektiver Furcht. Die Sprache summt von haptischen Bildern: Raben auf einem Dach, Flussnebel, das unheimliche Rasseln von Rinde und Gerücht. Manchmal kann Purvis's Hang zum gotischen Schwulst ermüden, das Gewicht der Atmosphäre bremst den Lesefluss leicht aus. Dennoch hält ihre scharfe Kontrolle über die Ambiguität – nie ganz klärend, ob die Verwandlung der Schwestern real, eingebildet oder ein Symptom kollektiver Hysterie ist – die Spannung hoch und den Leser mitschuldig.


Das thematische Herz des Romans schlägt mit Fragen über Andersartigkeit, Konformität und die Mechanismen, mit denen Gemeinschaften Monster erschaffen. Die Mansfield-Schwestern, ob Hund oder Mädchen oder etwas ganz anderes, dienen als Spiegel für die Hoffnungen und Vorurteile der Dorfbewohner. The Hounding gräbt tief in die Gefahren von Gerüchten und den Reiz ritueller Vertreibung; es ist eine Geschichte darüber, was passiert, wenn „Wahrheit“ Konsens ist und Konsens auf Angst aufgebaut ist. Purvis zieht beängstigende Parallelen zu zeitgenössischen Formen des „Othering“, wodurch das Dorf aus dem achtzehnten Jahrhundert erschreckend vertraut wirkt. Mädchen, die für Wildheit bestraft werden, der Druck, um jeden Preis dazuzugehören, der kollektive Appetit auf Spektakel und Schuldzuweisung – das sind Themen, die brutal relevant klingen, doch Purvis walzt ihre Punkte nie platt. Stattdessen fordert uns ihr Fokus auf subjektive Erzählung auf, zu überlegen, wer die Geschichte erzählen darf und auf wessen Kosten.


In der Tradition von The Crucible und The Virgin Suicides schafft Purvis ein unverwechselbar englisches Gothic – weniger offene Hexenjagd, mehr Fiebertraum kollektiver Angst. Wie Jeffrey Eugenides schürft sie die Spannung zwischen dem unergründlichen Selbst und öffentlicher Kontrolle; wie Arthur Miller legt sie das Gift im Brunnen des Gruppendenkens offen. Doch The Hounding ist ein eigenes Geschöpf, das saubere Antworten oder Täter-Opfer-Binaritäten ablehnt und stattdessen im Zwielicht von Halbwahrheiten und Sehnsucht schwelgt.


Die ambitionierte Struktur von The Hounding – so viele Stimmen, die sich zu Gerüchten verflechten – geht manchmal auf Kosten der Charakterintimität. Die Schwestern, stets durch die Augen anderer gesehen, laufen Gefahr, zu Archetypen statt zu Individuen zu verschwimmen. Dennoch ist es ein Preis, den Purvis wissentlich zahlt, im Dienste ihrer größeren Kritik. Reich atmosphärisch und intellektuell anregend, heult dieses Debüt vor Aktualität; es zählt, weil es uns daran erinnert, wie wenig sich an unserem Hunger, Außenseiter zu jagen, geändert hat und wie leicht es ist, mit dem Rudel mitzubellen.

Was andere sagen

G. Friedrich

Beginnen wir mit einer Prämisse: “The Hounding” von Xenobe Purvis lässt sich nicht konsumieren wie ein gewöhnlicher Krimi, sondern zwingt, im Sinne der deutschen Vergangenheitsbewältigung, zur ungemütlichen Innenschau – besonders in der Szene, als Kira auf dem Dachboden steht und plötzlich der muffige Geruch der alten Koffer, vermischt mit Erinnerungen an die geteilte Heimat, die Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart auflöst. Da spürte ich, wie der Schlaf entwichen ist und die Geister der Geschichte die Nacht regieren

A. Otto

Beginnend mit dem Satz „Wir tragen unsere Schatten selbst, aber wir wissen nie, wessen Schatten uns jagt“ – Purvis’ „The Hounding“ zwingt zu einer Auseinandersetzung mit Schuld und Heimat, die an Grass und Bachmann gemahnt. Doch wie viel Wahrhaftigkeit steckt in dieser Unruhe?

O. Schäfer

Beginnen wir mit der Frage, was es eigentlich heißt, heimgesucht zu werden: Purvis‘ „The Hounding“ zwingt uns, wie einst Böll, zu einer Auseinandersetzung mit den Geistern der Vergangenheit. Besonders die Szene, in der der Protagonist am Sonntagmorgen zwischen Kaffeetasse und Schuldgefühlen schwankt, hallt nach – eine Allegorie auf unser deutsches Ringen zwischen Erinnern und Verdrängen. Doch wo bleibt der existenzielle Trost?

H. Schäfer

Man fragt sich nach dem letzten Kapitel von "The Hounding" ernsthaft, ob man je wieder ruhig schlafen kann – diese Schlaflosigkeit, irgendwo zwischen Kafkas Unbehaustheit und dem postreunifikatorischen Schuldgefühl, ist nicht einfach literarische Wirkung, sondern existenzielle Zumutung.

P. Homann

Beginnen wir mit der Frage der Wahrhaftigkeit: In „The Hounding“ entfaltet Purvis eine Atmosphäre, die nicht einfach nur Unbehagen stiftet, sondern mich – als wäre ich selbst ein Akteur in der Erzählung – nachts wachhält. Diese Unruhe verweist weniger auf billigen Schrecken, sondern vielmehr auf eine existenzielle Störung, die in der deutschen Literaturtradition, man denke an Kafka, ihren festen Platz hat.

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Lokale Sicht

Warum Es Wichtig Ist

The Hounding von Xenobe Purvis trifft hier wirklich einen Nerv bei den Lesern, besonders wenn man es an unserem lokalen kulturellen Gefüge misst.

  • Dieses allgegenwärtige Gefühl, beobachtet und beurteilt zu werden, spiegelt unsere eigenen historischen Kapitel wider – man denke an die Überwachung nach dem Krieg oder den raschen gesellschaftlichen Wandel –, wo „Außenseiter“ oft verdächtigt und Traditionen durch stillen Konsens durchgesetzt wurden.
  • Themen wie Misstrauen und zerbrochene Gemeinschaften? Ja, absolut nachvollziehbar angesichts der anhaltenden Debatten über Gemeinschaftswerte versus individuelle Freiheiten und wie soziale Medien Misstrauen verstärken – genau wie im Buch!
  • Die packende Spannung der Geschichte um einen Außenseiter in einer Kleinstadt erinnert mich an klassische lokale Literatur, doch Purvis dreht das Blatt: Statt stoischer Ausdauer gibt es einen Unterstrom trotziger Selbstbehauptung, der perfekt zur heutigen generationsbedingten Ablehnung von Konformität passt.
  • Einige Wendungen der Handlung wirken hier anders, da die Vorstellung von „Außenseitern“ eine große historische Bürde mit sich bringt – daher trifft der emotionale Schlag uns noch härter.

Insgesamt spiegeln Purvis's Spannung und soziales Unbehagen unsere literarische Vorliebe für unbequeme Wahrheiten und komplizierte Gemeinschaften wider – und fordern sie manchmal auch heraus.

Zum Nachdenken

Bemerkenswerte Leistung

The Hounding von Xenobe Purvis wurde weithin für seine innovative Interpretation des Gothic-Mystery-Genres gefeiert, gewann eine leidenschaftliche Fangemeinde und wurde für den CWA John Creasey (New Blood) Dagger Award nominiert – eine beeindruckende Anerkennung für einen Debütroman!

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